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Anomische Staaten - ein Analysekonzept für den lateinamerikanischen Kontext
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Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Soziologie - Politische Soziologie, Majoritäten, Minoritäten, Note: sehr gut, Universität Hamburg (Fachbereich Lateinamerikastudien), Sprache: Deutsch, Abstract: Der lateinamerikanische Subkontinent wird meist mit Krisensituationen assoziiert. Plakative und von den Medien immer wieder aufgegriffene Fälle sind beispielsweise die Währungskrise in Argentinien, der aktuelle Generalstreik in Venezuela, Drogenhandel und eine anscheinend allgemein verbreitete Kultur der Gewalt. Obwohl sich hinter dem Begriff Lateinamerika eine Vielzahl von Ländern verbirgt, die teilweise große Unterschiede in Bevölkerungsstruktur und Größe aufweisen, scheinen sich tendenziell immer wieder ähnlich strukturierte Problem-situationen zu bilden. Die Staaten Lateinamerikas werden seit beinahe 20 Jahren demokratisch regiert - aber die Demokratie ist in vielen Fällen nicht mit der Herstellung rechtsstaatlicher Verhältnisse Hand in Hand gegangen. Gewalt, Korruption, eine nur auf dem Papier existente Gleichheit der BürgerInnen sind alltägliche Erscheinungen. Auffallend ist, dass viele der Probleme Lateinamerikas auf Regelungsdefizite zurückgeführt werden können. Wird beispielsweise Selbstjustiz als ein großflächig von einer Bevölkerung akzeptiertes Mittel genutzt, obgleich es der Gesetzgebung widerspricht, so demonstriert dieser Zustand deutlich ein Defizit im staatlichen Gewaltmonopol.
In dem vorliegenden Text wird das Konzept der sozialen Anomie als Analyseansatz für den lateinamerikanischen Subkontinent vorgestellt. Dieses Konzept befasst sich mit den gesellschaftlichen Folgen von staatlichen Regulationsdefiziten und deren Rückwirkungen auf die Staatsorganisation.
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