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Der historische Einschluss im fotografischen Moment
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Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Kunst - Kunstgeschichte, Note: 1, 0, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (Institut für Kunstgeschichte), Veranstaltung: Mittelseminar "Revolten, Revolutionen und ihre Bilder", Sprache: Deutsch, Abstract: Die kaum zu fassende Fähigkeit fotografischer Technik, visuelle Eindrücke aufzunehmen und dauerhaft zu fixieren, hat in den nun fast 200 Jahren seit ihrer Erfindung im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts sicher an Faszination eingebüßt. Diese Einbuße geht zuallererst auf das Konto der Gewöhnung und massenhaften Verfügbarkeit. Kaum zu fassen bleibt aber nach wie vor, lässt man sich auf den Gedanken ein, die Vorstellung vom außerhalb der Zeit stehenden Ereignis, vom gefrorenen Leben, geronnener Geschichte. Es scheint tatsächlich so, als tue sich mit dem Foto ein Fenster in die Vergangenheit auf, durch das hindurch wir eine verschwundene Welt betrachten können.Belebt es tatsächlich das bereits gelebte neu? Erfüllt das Verfahren seiner Herstellung den hehren Anspruch?In bestimmten Fällen mögen solche Fragestellungen eher von geringer Relevanz sein. Das private Erinnerungsfoto, das Familienalbum funktionieren gerade ohne den Zweifel am Abgebildeten. Heikel wird es, sobald die Fotografie herangezogen wird zur vermeintlich objektiven Dokumentation historischer Ereignisse und schließlich zur Legitimation politischen Verhaltens.In diesem Kontext soll nun eine eingehende Betrachtung der Fotografie des Volksaufstands in der DDR am 17. Juni 1953 von Wolfgang Albrecht erfolgen. Neben einem kurzen Ausblick auf die zeitgeschichtlichen Ereignisse, die diesem Moment vorausgingen und einer formalen Analyse der Fotografie selbst sind auch und vor allem die Bedingungen zu beleuchten, die zu ihrer Entstehung geführt haben, ganz besonders der technische Aspekt und die Behandlung durch den Fotografen Albrecht.Die daraus gewonnen Resultate sollen schließlich in einen Vergleich mit Bild-Situationen münden, in denen ähnliche fotografische Verfahren zur Anwendung kamen, um eine bestimmte Wirkung hervorzubringen, immer unter dem Gesichtspunkt des dokumentarischen Anspruchs.Dass dieser bei genauerer Betrachtung nicht immer gewahrt werden kann oder sogar bewusst nicht gewahrt wird, stößt mit Sicherheit auf keine größere Verwunderung mehr, das Wissen um Bilder und ihre Manipulation gilt am Beginn des 21. Jahrhunderts nahezu als Allgemeingut. Daher soll an dieser Stelle der Versuch unternommen werden, dem Wesen einer historischen Fotografie und ihrer visuellen Implikation auf die Spur zu kommen.
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