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Die Kürze des Lebens / De brevitate vitae
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Das wichtige Amt der Getreideversorgung der Stadt Rom scheint Paulinus, den Adressaten der Schrift, aufgezehrt zu haben. Für Seneca geht es angesichts der Kürze des Lebens darum, dieses in philosophischer Muße (otium) zu gestalten. Hektische Betriebsamkeit (occupatio) vermeiden, die Leidenschaften vergessen, zu leben und zu sterben wissen: Für den, der das Leben richtig zu gestalten weiss, ist es keineswegs zu kurz. Senecas Psychopathologie der Karrieresüchtigen richtet sich gegen die Cursushonorum-Vorstellung des 1. Jahrhunderts n. Chr., aber auch gegen die Berufswirklichkeit unserer Tage.
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