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Die politische Ökologie der Null-Entwaldung
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Die Entwicklungen der Ära Bolsonaro zeigen, dass die Interessen zur Aneignung und Inwertsetzung von Natur im brasilianischen Amazonien ungebrochen sind. Sie forcieren die Reproduktion des Frontier-Mythos über den uneingeschränkten Zugang zu Ressourcen, der sich auf Basis des Entwicklungsmodells des (Neo-)Extraktivismus materialisiert und sich krisenhaft in die gesellschaftlichen Naturverhältnisse Amazoniens einschreibt. Der Trend steigender Abholzungsraten kontrastiert mit dem Ziel der Null-Entwaldung und markiert eine geradezu radikale Abkehr von der Stilisierung Amazoniens als potenziellen Schauplatz einer nachhaltigen Umweltgovernance. Michael Klingler analysiert am Beispiel des im Südwesten Parás gelegenen Untersuchungsraums Novo Progresso die sozial-ökologische Transformation von Frontier-Systemen und diskutiert die Ambivalenz modernisierungsorientierter Fortschrittsideale aus der (Post-)Frontier-Perspektive. Die politische Ökologie der Null-Entwaldung dechiffriert die vermeintliche Diskrepanz zwischen Extraktion und Schutz von Ressourcen, indem neue Technologien, Institutionen und Praktiken zur Regulierung und Kontrolle von Ressourcen überprüft werden.
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