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Ditransitive Konstruktionen im Deutschen

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Zur Objektabfolge im Mittelfeld ditransitiver Konstruktionen liegen insbesondere im Rahmen der generativen Syntax zahlreiche Untersuchungen vor. Allerdings fehlt bislang eine valide Datengrundlage, um die Forschungsergebnisse empirisch überprüfen und die diachrone Entwicklung nachzeichnen zu können. Die vorliegende Studie schließt diese Lücke: Auf der Basis von rund 2.100 Belegsätzen aus den dialektalen und historischen Varietäten des Deutschen werden Kontinuität und Wandel der Faktoren ermittelt, die die Abfolge von direktem und indirektem Objekt steuern. Grundlegend für die Validität der Daten ist die Beschränkung auf ditransitive Konstruktionen, die eine Transaktion im weiteren Sinne ausdrücken und deren zugrundeliegende Struktur eine variable Objektabfolge zulässt. In den älteren Sprachstufen muss zudem der Einfluss von Übersetzungsvorlagen und Reimschemata möglichst gering gehalten werden. Als epochenübergreifend stabiler Steuerungsfaktor stellt sich der unterschiedliche Bekanntheitsstatus der beiden involvierten Objektreferenten heraus, der die prinzipiell optionale Objektumstellung signifikant begünstigt. Der Zusammenbruch der formalen Kasusdistinktion im modernen Niederdeutschen hat zur Folge, dass die Variabilität der Abfolge zwar signifikant abnimmt, aber dennoch nicht völlig erstarrt wie in anderen germanischen und romanischen Sprachen. Anhand dieser validen Datenbasis werden schließlich einerseits der generelle Aufbau der V-Domäne im Deutschen und andererseits die Ableitung der markierten aus der zugrundeliegenden Objektabfolge modelliert.
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