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Ein Hundertdollar Mißverständnis

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Henry Miller: «Was für eine Entdeckung! Ich habe das Buch allen Leuten empfohlen. Die Sprache, die Gover da dieser vierzehnjährigen Prostituierten in den Mund legt, ist überwältigend.» Henry Miller behielt recht, dieses Buch wurde in der Tat die Sensation, die er vorausgesagt hat. Sein Autor wagt hier Kühnheiten, die selbst für heutige, schockgewohnte Leser nicht an der Tagesordnung sind. Kitten heißt die vierzehnjährige Göre, die Robert Gover einem verblüfften Publikum in den bedenklichsten Lagen unbedenklich vorstellt: Lolita und Zazie haben in ihr eine schwarzhäutige Schwester gefunden. James Cartwright Holland aber, Jimmy genannt, neunzehn Jahre alt, Collegeboy und Kitten für die Dauer eines Wochenendes ausgeliefert, könnte Babbitts Enkel sein. Jimmy und Kitten führen alternierend einen Monolog, der die Geschichte eines Mißverständnisses erzählt. Es geht dabei um grasgrüne 100 Dollar, die Jimmy hat und die Kitten haben will als rechtmäßiges Honorar für Dienste, die sie dem College-Studenten zunächst an ihrer nächtlichen Arbeitsstätte und schließlich in ihrem komfortablen Apartment leistet. Dabei geht ein ebenso komisches wie trauriges Spiel in Szene, denn die kleine Kitten, trotz aller Geschäfts- und Liebeskünste naiv und ehrlich geblieben, macht sich Hoffnungen, die der scheinheilige Jimmy partout nicht erfüllen will: dünkt den weißen Studenten der Umgang mit einer Schwarzen schon würdelos genug, hat sie seiner Männlichkeit wenigstens gratis zu erliegen.
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