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Gestaltete Erinnerung

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Als sich die Bundesrepublik Deutschland nach der friedlichen Revolution 1989 anschickte, die Erinnerungskultur, zunächst nur in den neuen, zehn Jahre später auch in den alten Bundesländern, einer kritischen Bilanz zu unterziehen, rückten sehr schnell die ehemaligen Nationalen Mahn- und Gedenkstätten der DDR, Buchenwald, Brandenburg/Havel, Ravensbrück und Sachsenhausen, in das Zentrum der Betrachtungen. Auch wenn manche Zeitgenossen die deutsche Vereinigung gerne als eine Chance genutzt hätten, um den "Nasenring der Erinnerung" endlich abzulegen, an dem Deutschland angeblich von den Siegermächten des Zweiten Weltkrieges durch die Geschichte gezerrt worden war, so sprachen doch vor allem außenpolitische Gründe dagegen. Ohne die dauerhafte Integration einer kritischen Erinnerungskultur an die NS-Verbrechen wären die Aussichten, dass die Bundesrepublik wieder als gleichberechtigter Partner in die internationale Gemeinschaft aufgenommen wird, wohl eher gering gewesen. Die in der Hauptsache betroffenen neuen Bundesländer Brandenburg und Thüringen beauftragten Expertenkommissionen damit, die von der SED zu "Tempeln des Antifaschismus" stilisierten drei KZ-Gedenkstätten Buchenwald (mit Mittelbau- Dora), Ravensbrück und Sachsenhausen sowie die 1989 noch im Aufbau befindliche Gedenkstätte Zuchthaus Brandenburg-Görden einer kritischen historiografischen, konzeptionellen und politischen Analyse zu unterziehen und Empfehlungen zur Neukonzeption vorzulegen. Beide Kommissionen, in denen westdeutsche Historiker einen großen Einfluss ausübten, thematisierten jedoch eine für die DDR zentrale Misere, die überall mit Händen zu greifen und eigentlich unübersehbar war, bedauerlicherweise in ihren Gutachten explizit nicht: Die verschiedenen Bauwerke der "Tempel des Antifaschismus" befanden sich in einem desaströsen Zustand. Nicht nur die mehr oder weniger original erhaltenen historischen Relikte aus der Zeit der NS-Terrorherrschaft bröckelten, sondern auch die baulichen Zeugnisse der antifaschistischen Erinnerungskultur der DDR. Der Kampf für den Erhalt der Denkmale aus der Zeit und der Denkmäler an die Zeit, das stete Bemühen und nicht einfache Ringen, um die nicht unerheblichen Geldmittel zur Finanzierung von Sicherungen, Restaurationen, Umgestaltungen, Sanierungen und Modernisierungen zu erhalten, bestimmten in den vergangenen 25 Jahren maßgeblich den Alltag der Arbeit in den verschiedenen Einrichtungen der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten.
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