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Glas in der Frühen Neuzeit
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Die Herstellung von Glas gehörte zu den Hochtechnologien der Frühen Neuzeit. Bei
ca. 1500 Grad Hitze verwandelten sich in den Glashütten Europas Gemenge aus Sand,
Kalk und Pflanzen-, Holz- oder Pottasche zu grünlichen, kristallklaren oder bunten
Wunderwerken. Seine ästhetischen und materiellen Eigenschaften ¿ Transparenz,
Bearbeitbarkeit und Dauerhaftigkeit ¿ machten Glas zu einem begehrten Material, das
im 16. Jahrhundert noch den Eliten vorbehalten war und erst in der zweiten Hälfte
des 18. Jahrhunderts zum erschwinglichen Massenprodukt wurde. Der Band Glas in der
Frühen Neuzeit verfolgt einen interdisziplinären Zugang. Er nimmt seinen Ausgang bei
den Bedingungen der Glasproduktion in den frühneuzeitlichen Glashütten, dem hohen
Ressourcenverbrauch und den daraus entstehenden sozialen Konflikten. Im Zentrum des
Bandes stehen die verschiedenen historischen Nutzungsformen, Glas als
Sammlungsgegenstand sowie dessen allegorische Bedeutung in der Malerei. Zugleich
befasst sich der Band aus naturwissenschaftlicher und konservatorischer Perspektive
mit der Analyse und Bewahrung der Glasobjekte und aus musealer Sichtweise mit der
Präsentation von barockem Glas. Bei allem zeigt sich eine enge Verbindung zur
Hofkultur des europäischen Adels, der als Wegbereiter, Förderer und nicht zuletzt
Käufer, Nutzer und Sammler der Glasobjekte auftrat. Auf diesem Weg sind viele der
Luxusobjekte bis heute erhalten geblieben.
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