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Kaiserstraße
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Das deutsche Kolonialimperium war ein Spätstarter, der früh scheiterte. Ab 1884 etablierte sich das Kaiserreich in Afrika, Nordostchina und im Pazifik, im Ersten Weltkrieg verlor es sämtliche Kolonien wieder. Doch gab es ein Davor und ein Danach. Die Kolonialverbrechen sind nicht vergessen, in Namibia und Kiautschou, Kamerun und Tansania, auf Samoa und Papua-Neuguinea. Und »Black Lives Matter« ist auch die Antwort auf den alltäglichen Rassismus im Deutschland von heute. Schwarze Leben zählen. Die koloniale Vergangenheit ist nicht tot, sie ist nicht einmal vergangen. Die Arroganz des globalisierten Handels weckt Erinnerungen an Kolonialzeiten, das Nord-Süd-Verhältnis reproduziert permanent alte Abhängigkeiten. Vor 1914 brach der deutsche Kolonialismus drei Kriege vom Zaun: In China, Namibia und Tansania. Und er rüstete sich für einen ersten Weltkrieg. Nach dessen Ende verschwand zwar der Kaiser, aber nicht die Kaiserstraße. Deutscher Kolonialismus? Im Schulunterricht und im öffentlichen Diskurs findet er kaum statt. Gerd Schumann erzählt seine Geschichte.
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