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Theoretische Begründung deutscher Kolonisation in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts

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Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - 1848, Kaiserreich, Imperialismus, Note: 1, 3, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald (Historisches Institut ), Veranstaltung: Den Imperialismus Denken, Sprache: Deutsch, Abstract: I. EinleitungDie Geschichte des deutschen Kolonialismus im Zeitalter des Imperialismus beginnt in den zahlreichen geschichtswissenschaftlichen Darstellungen mit der Vorbereitung der kaiserlichen Politik Anfang der 1880er Jahre, als eine Reaktion auf die Kolonialvereine, welche sich für überseeische Besitzungen aussprachen und im Speziellen mit der Inbesitznahme Deutsch-Südwestafrikas, dem heutigen Namibia, 1884 durch das Deutsche Reich.Diese Festlegung ist aber in der neuren Forschung zum Thema deutscher Kolonialismus bzw. Imperialismus umstritten, geht sie doch dabei sofort von der praktischen Inbesitznahme von Überseegebieten und deren zeitnahen Vorraus-setzungen aus, lässt dabei jedoch die theoretischen Grundlagen und Impulse, welche den Kolonialismus und Imperialismus von deutscher Seite beförderten, außen vor. Diese Impulse lassen sich zuerst in der wissenschaftlichen Durchdringung der "Neuen Welt", etwa durch Humboldt, und der späteren literarischen Vermarktung in Deutschland feststellen. Das Interesse an der Neuen Welt zeigte sich dabei durch Reiseberichte, wie Romane, entwickelte sich aber bis zur Revolution 1848/49 hin zu einer wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit neuen, jedoch "unzivilisierten" Ländern. Im Rahmen dieser Hausarbeit möchte ich daher einige Überlegungen zum Thema "Theoretische Begründung deutscher Kolonisation in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts" machen und werde mich dabei vor allem auf den Ökonomen Friedrich List (*1789 + 1846) berufen. [...]Das Hauptwerk Lists "Das nationale System der politischen Ökonomie" aus dem Jahre 1841 wurde von mir auch als zentrale Quelle genutzt, da es zahlreiche Gedankengänge enthält, die seine Kolonisationspläne in Übersee und in Europa begründen. Es ist die Vorstellung eines wirtschaftlichen Raumes, der sich von der Nordsee bis zum Mittelmeer, bis hin zum Osmanischen Reich erstrecken sollte, aber auch deutsche Ansiedlungen in Nord- und Südamerikas und deren Beeinflussung vorsah. Die Frage, welche in dieser Arbeit zur Grundlage gemacht wird, lautet daher: Welche theoretischen Grundlagen, seien sie ökonomischer, politischer oder geographischer Art, werden von List für die Entwicklung eines deutschen Kolonialwesens besonders hervorgehoben und welche Folgen haben diese seiner Meinung nach.
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