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»Was ich denken kann, gehört auch mir«
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Die frühen Tagebücher aus den Jahren 1895 und 1898 dienen vornehmlich der Selbstdarstellung und Selbstinszenierung. Groddeck schreibt nicht für sich, sondern für einen Leser bzw. eine Leserin. In den späteren Tagebüchern treten literarische Stilisierungsmittel in den Hintergrund. Groddeck versucht nun die Zeit festzuhalten, er berichtet über Erlebtes, über Reisen und Lektüren, über sein familiäres Leben und seine Arbeitsprojekte.Es sind keine langatmigen Erörterungen, keine kunstvollen Essays, sondern, im wahrsten Sinne des Wortes, gesammelte Notizen und Vermerke. Hinter vielen dieser skizzenhaften Aufzeichnungen könnte eine Formel stehen, die Groddeck in den ersten Jahren immer mal wieder benutzt. Die hier vorliegenden Tagebücher Georg Groddecks umfassen Notate aus den Jahren 1895 bis 1909. Es sind prägende Jahre, in denen Groddeck sich vom jungen Militärarzt in Weilburg zum ärztlichen Leiter eines internationalen Sanatoriums in Baden-Baden entwickelte.Gleichwohl steht aber nicht die ärztliche Praxis im Mittelpunkt der Aufzeichnungen, sondern das gelebte Leben. Es handelt sich - bis auf einige Ausnahmen - weder um ein kontinuierlich noch um ein chronologisch geführtes Tagebuch. Die Aufzeichnungen sind zumeist begrenzt auf bestimmte, datierte Zeiträume oder erstrecken sich - zuweilen ohne alle Datierung und chronologische Ordnung - über ein ganzes Jahr. Die Tagebücher werden hier erstmals veröffentlicht.
Libri-Titel folgt in ca. 2 Arbeitstagen