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111 Wormser Straßen von A bis Z
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In Worms gibt es 1063 Straßen und Plätze (von der »Abenheimer Landstraße« bis zu »Zwischen den Bächen«), deren Gesamtlänge rund 480 Kilometer beträgt. Zweidrittel aller Straßennamen haben eine reine Orientierungsfunktion, neutrale Namen beziehen sich auf Flora und Fauna, weitere Straßenbenennungen spiegeln europäische Kultur- und Geistesgeschichte wider. Wege, Plätze und Straßen erfüllen zudem eine Erinnerungs- und Repräsentativfunktion. Da die Wertschätzung historischer Personen und Ereignisse oftmals vom jeweiligen Zeitgeist abhängig ist, geraten Neubewertungen und daraus folgende Umbenennungen schnell zu einem Politikum. Eine erste Umbenennung erfolgte deutschlandweit 1933, mit dem Machtantritt der Nationalsozialisten. Kaum im Amt, wurden in fast jeder Stadt Straßen und Plätze nach Adolf Hitler benannt, auch die Namen anderer NS-Funktionäre gelangten auf die Straßenschilder. Doch genau so schnell verschwanden diese Namen nach dem 8. Mai 1945. In Worms war die Umbenennung so gründlich, dass auch Politiker und Militärs, die »vor 1933« gelebt und gewirkt hatten, aus dem Stadtbild verschwanden, so wurden die Bismarck- und Hindenburganlage ebenso umbenannt wie die Kaiser-Wilhelm-Straße. Eine weitere, weitaus umfassendere Umbenennung von Straßen, die nicht dem Wertewandel der Gesellschaft geschuldet war, erfolgte im Zusammenhang mit den Eingemeindungen im Jahr 1969. Der vorliegende Band bietet 111 Wormser Straßen »von A bis Z«, wobei der Bezug zur Stadtgeschichte im Vordergrund steht. Erläutert werden deren Lage und deren Namensgeber. Ein besonderer Schwerpunkt wird auf die Umbenennungen infolge von Entnazifizierung und Entmilitarisierung gelegt. Damit wird deutlich, wie sehr Straßennamen als Instrumente von Geschichtspolitik und Erinnerungskultur dienen können.
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