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Achterbahn
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Synopsis:
Der Protagonist dieses Romans, wird von seiner Lebensgefährtin nach einer durchzechten Nacht verlassen. Er begibt sich wieder zurück in sein Jungesellenleben und erlebt so manche skurille Situationen.
Eine Besprechung:
Die Besprechung neuer, unbekannter Autoren fällt schwer, drängen sich doch stets unwillkürlich Vergleiche mit etablierten Vertretern der Zunft auf. Doch der Vergleich ist ebenso unvermeidlich wie unzulänglich, vor allem wenn es um die Geschichten dieses Typen gehen soll. Selbstverständlich weckt schon allein der Name Reminiszenzen an die wilderen Vertreter der US-Literatur der späten siebziger und achtziger Jahre, natürlich ist man versucht, die Stories sowohl hinsichtlich des Stils als auch des Inhalts als eine Fortentwicklung der Werke Bukowskis anzusehen. Doch damit wäre Tommes Unrecht getan, denn er führt nicht einfach etwas fort, was ein anderer für ihn angefangen hat. Tommes lebt und schreibt sein eigenes Leben (?!). Doch auch dieser Satz steht wie eine Halbwahrheit auf dem Papier, denn man hat den Eindruck, dass Tommes sein Leben nicht nur lebt, sondern erlebt und genau das macht seine Stärke aus. Atmosphärisch dicht, ganz auf die Darstellung des Wesentlichen konzentriert, schafft er es, auch den unbeteiligten Leser an seinen Geschichten teilhaben zu lassen, wobei anzumerken wäre, dass das Wesentliche, über das Tommes schreibt, nicht immer das nach außen hin Sichtbare ist. Auch wenn man durch die ungewöhnlichen Stories, die teils absurden Situationen und den allgegenwärtigen Sex versucht ist, sich allzusehr auf den Inhalt zu konzentrieren, geht es nicht nur um die beschriebenen Begebenheiten, nicht nur um das, was geschehen ist, sondern um das Wie, um das Gefühl, die Stimmung, die zugrundeliegenden Emotionen. Genau das verschafft auch dem Leser den Zugang zu einer wilden, extremen, manchmal auch abstossenden Welt, denn es kommt nicht darauf an, dass er sich mit dem Verhalten der Personen identifiziert, sondern dass er die Gefühle, die in jeder Geschichte stecken, erkennt. Diese archaischen Gefühle, die jeder Mensch tief in sich hat, sind es die den Leser tragen, diese Bilder von Hass, Liebe, Lust, Selbstsucht und Hoffnung, die ihm Tommes in einer neuen, unterhaltsamen, manchmal auch schockierenden Art und Weise näher bringt. In unserer Welt, in der es immer mehr auf Oberflächlichkeit ankommt, wird uns durch diese unterhaltsame und immer wieder überraschende Lektüre ein voyeuristischer Blick in menschliche Abgründe und damit ein tiefer Blick in sich selbst ermöglicht. Eine Möglichkeit zur Selbstreflexion, die man nur heute nur noch selten bekommt.
Katja Bärlein
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