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Aktual- und Realpräsenz
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Die Frage nach dem liturgischen Status des Christusbildes von der Spätantike bis ins Mittelalter steht im Zentrum des Buchs. Bestimmt wird die Rolle eucharistischer Vorstellungen für die Genese dieses Bildes. Das Verhältnis von sakramental postulierter Wahrheit, Präsenz und bildlicher Repräsentation wird ergründet. Dieser Beitrag zur aktuellen mediävistischen Kultbildforschung richtet den Fokus nicht auf paraliturgische Aspekte (Magie, Bildwunder, Bilderverehrung), sondern untersucht die Bedeutung des kirchlich geregelten cultus für die einzelnen Bildmotive. Für die Ausbildung und Etablierung der verschiedenen Christusbilder waren die sich wandelnden eucharistischen und sakramentalen Diskurse von größter Wichtigkeit.
Spiegelten die ältesten monumentalen Christus-Darstellungen im Kirchenchor die
durch den Bischof in der Messe gewährleistete »Aktualpräsenz« wider, so veranschaulichten
die östlichen Bilder der Apostelkommunion, der Maiestas Domini und der
Theotokos die »Realpräsenz« Christi in den eucharistischen Gaben. Im Westen entwickelte sich dagegen das Bild des Gekreuzigten zu dem sakramentalen Bild schlechthin.
Das spätmittelalterliche Motiv der Gregorsmesse, bei dem die somatische Aussage über den narrativ-anamnetischen Charakter dominiert, stellt den Schlusspunkt einer langen Bildentwicklung dar.
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