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Alternative Ansätze für einen Paradigmenwechsel bei Planung und Ausführung von Infrastrukturprojekten in Deutschland
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Eine gut ausgebaute Verkehrsinfrastruktur gilt als eine Grundlage für globale Wettbewerbsfähigkeit und Mobilität von Personen und Gütern. Gerade in Deutschland, als eine Transit- und Industrienation mit derzeit rund 644.000 km öffentlicher Straßen, wird Verkehrsinfrastrukturprojekten eine hohe Bedeutung eingeräumt. Nichtsdestotrotz prägen negative Aspekte die Situation der Projektabwicklung. Dazu gehören Kosten- und Terminüberschreitungen. Die strikte Trennung zwischen der Planungs- und der Ausführungsphase erschwert den Informationsaustausch zwischen den Projektbeteiligten. Bauunternehmen werden erst in der Angebotsphase eingeschaltet, in der sie ihr Fachwissen nur noch in geringem Maße einbringen können. Dadurch sinkt das Optimierungspotential für Kosten, Zeit und Qualität. Lücken- und mangelhafte Leistungsbeschreibungen sowie nachträgliche Änderungswünsche des Auftraggebers werden von den Bauunternehmern, die dem Preiswettbewerb unterliegen, als eine Chance zur Gewinnmaximierung über Nachträge gesehen und genutzt. Dieses Verhältnis zwischen den Hauptbeteiligten ist als gegnerisch und streitbehaftet zu bezeichnen. In den 1980er und 1990er Jahren prägte die Projektabwicklung in den angloamerikanischen Ländern eine ähnliche nicht zufriedenstellende Situation. Daher wurden verschiedene Initiativen gefördert und gefordert, um für die Bauindustrie einen Ausweg aus dieser kritischen Situation zu finden. Demzufolge wurden strukturelle Veränderungen verlangt und alternative Lösungsansätze entwickelt. Den ersten Baustein der vorliegenden Arbeit stellt eine umfangreiche Auseinandersetzung mit alternativen Ansätzen aus dem nationalen und internationalen Raum dar, die im Hoch- und / oder im Tiefbau zur Anwendung kommen. Durch die Literaturauswertung wird eine gründliche und umfassende wissenschaftliche Basis geschaffen. Darauf aufbauend wird der zweite Baustein gelegt, und zwar die Durchführung einer strukturierten Untersuchung dieser Ansätze. Diese Untersuchung zielt darauf ab, den Projektbeteiligten - insbesondere dem öffentlichen AG - eine vergleichende Grundlage zwischen der traditionellen Projektabwicklung und den alternativen Ansätzen zur Verfügung zu stellen. Den letzten Baustein bildet die Entwicklung eines Auswahlverfahrens, das den öffentlichen AG als Orientierungshilfe bei der Auswahl eines für sein Projekt geeigneten alternativen Ansatzes unterstützen soll. Dabei werden speziell die Besonderheiten und Randbedingungen von Verkehrsinfrastrukturprojekten in Deutschland berücksichtigt.
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