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Ambivalenzen der triuwe im Nibelungenlied
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Zentrale Treueverhältnisse und Bindungen, aber vor allem die sich daraus ergebenden Konfliktsituationen sollen in der vorliegenden Arbeit näher betrachtet werden. Zu einem besseren Verständnis der Thematik wird zunächst eine Skizze zur Herkunft und Bedeutung des Begriffs sowie ein kurzer Überblick über die triuwe als Gegenstand der bisherigen Nibelungenliedforschung gegeben. Die Struktur des nibelungischen Personenverbandes beziehungsweise die gesellschaftliche Stellung der darin integrierten Gestalten ist Thema des anschließenden Kapitels. Vor diesem Hintergrund gilt es, die ambivalente Konstellation Gunther-Siegfried näher zu betrachten. Wie werden die Gestalten dargestellt, was ist ihre gesellschaftliche Stellung im Personenverband, wie ist das Verhältnis der Figuren untereinander und wie sind ihre Handlungen motiviert? Die konfliktgeladene Treue-Konstellation Hagen-Rüdiger-Kriemhild, die Ambivalenz der Bündnisse und die Einbindung der Gestalten in den Personenverband sind Thema des zweiten Teils der Arbeit. Die genannten Treue-Verhältnisse stehen nur exemplarisch für eine Fülle unterschiedlicher personaler Bindungen im Nibelungenlied. Zentrale Figuren wie Brünhild, Volker, Dietrich von Bern und andere sind bei der Betrachtung nicht ausgeklammert. Deren gesellschaftliche Positionen und unterschiedlichen Bündnisse spielen innerhalb des Personenverbandes und somit auch für die Entwicklung der thematisierten triuwe-Bindungen eine wesentliche Rolle.
Abschließend soll die Frage erörtert werden, in wie weit die im Nibelungenlied thematisierten triuwe-Bindungen und -Konflikte eine politische Botschaft beziehungsweise ein mögliches Sinnangebot für den zeitgenössischen Hörer enthalten.
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