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Angeklagt – gemartert – verbrannt
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Vom 15. bis in die Mitte des 17. Jahrhunderts fanden in der Region Franken die brutalsten und zahlenmäßig häufigsten Prozesse wegen Hexerei und Ketzerei in Europa statt. Besonders in den Diözesen Würzburg, Bamberg, Eichstätt und in den Deutschordenskommenden Ellingen und Eschenbach sowie in einigen Städten wurden mehrere Tausend unschuldige Menschen als Hexen oder Hexer verfolgt. Ihre Geständnisse, auf denen die Todesurteile beruhten, waren grausam in der Folter erpresst worden.
Birke Grießhammer erforscht seit Langem die Hexenverfolgung in Franken und zeigte 1985 als Leiterin des Stadtmuseums eine Ausstellung zu diesem Thema in Erlangen. Mit der Gruppe Raute erarbeitete sie eine große Wanderausstellung mit 98 Text- und Bildtafeln, die 1997 im Stadtarchiv in Nürnberg eröffnet wurde und bis 2002 an zahlreichen Orten zu sehen war. In diesem Buch gibt sie einen Überblick über das Geschehen und nennt in einer chronologischen Übersicht die überlieferten Opferzahlen und Hinrichtungsorte. Dabei lenkt sie ihren Blick vor allem auf das Schicksal der Verdächtigten und ihre oft heldenhafte Standhaftigkeit in der Folter. In zahlreichen Zitaten aus den Verhörprotokollen kommen die Angeklagten selbst zu Wort.
Dieses mit Bildern und Karten reich illustrierte Buch stellt die Ereignisse an einigen Hinrichtungsorten wie Ellingen, Weißenburg, Nürnberg, Kronach, Zeil und Coburg genauer dar. Der Leser erfährt die Hintergründe der Prozesse und steht fassungslos vor den Grausamkeiten, die in der Region stattfanden.
Grießhammers Werk leistet einen wichtigen, längst fälligen Beitrag zu einem dunklen und weitgehend verdrängten Kapitel der fränkischen Geschichte.