>Brechts Bedeutung ist unumstritten, aber nur als Tatsache. Worin die Bedeutung seiner Arbeiten und seines Gesamtwerks eigentlich besteht, ist 50 Jahre nach seinem Tod nicht leichter zu sagen als 1956.<< Schon dieses Zitat aus einer Werkbiographie anlässlich des 50. Todestags Bertolt Brechts verweist auf eine Problemstellung in der Brechtforschung: Bei all den Facetten, die Brechts Werk auszeichnen, fällt es schwer eine Entscheidung zu treffen, welche die Bedeutungsvollste sein solle. Allerdings sei dies hier nur am Rand erwähnt - es sei auch in den Raum gestellt, ob diese Frage fruchtbar ist und jemals beantwortet werden kann - und soll den Impuls geben zwei bestimmte Facetten Brechts Schaffens gegenüber zu stellen: So hat Brecht als Theoretiker und politischer Dichter klare Vorstellungen und Ansprüche an die Gestaltung von Lyrik (seiner, aber auch jener anderer Dichter) formuliert. Inwiefern diese sich in seiner Lyrik erfüllt haben, wird im Folgenden ebenso erläutert, wie die Frage nach der Funktion von Dichtung, wie Brecht sie formuliert. Anfangs werden nun also diese Ansprüche Brechts den theoretischen Schriften 'Kurzer Bericht über 400 (vierhundert) junge Lyriker' und 'Über reimlose Lyrik mit unregelmäßigen Rhythmen' entnommen und dienen als Grundlage für die Untersuchung lyrischer Praxis. Als Beispiel wird hierzu das vorletzte Gedicht ('9. Vier Aufforderungen an einen Mann von verschiedener Seite zu verschiedenen Zeiten') aus dem 'Lesebuch für Städtebewohner' herangezogen und auf die beiden Aspekte Gestaltung und Funktion geprüft. Die Fragestellung "Kann Brechts Praxis leisten, was seine Theorie einfordert?" führt zum zweiten Hauptpunkt der Untersuchung: Das Gedicht frei von Programmatik als Sprachkunstwerk zu betrachten, wie Theodor W. Adorno es in seiner 'Rede über Lyrik und Gesellschaft' fordert. Die Frage, inwiefern Brechts Lyrik durch diese Perspektive gewinnt, begleitet diese Erörterung ebenso wie die These, seine Theorie entfalte lediglich einen bestimmten Zugang zu seiner Lyrik, während ein Herangehen auf dem "Weg Adornos" einen weiteren ebne. Dieser sei zwar ledig Brechts theoretischer Schriften, aber nicht Gedanken und fordere ganz automatisch in der dichterischen Sprache verankerte analoge Deutungen." />
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Anspruch an die Kunst

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Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2, 0, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main (Fachbereich Neuere Philologien, Fachgebiet Neuere deutsche Literaturwissenschaft), Veranstaltung: Brechts Lyrik: Von der "Hauspostille" bis zu den "Buckower Elegien", Sprache: Deutsch, Abstract: >>Brechts Bedeutung ist unumstritten, aber nur als Tatsache. Worin die Bedeutung seiner Arbeiten und seines Gesamtwerks eigentlich besteht, ist 50 Jahre nach seinem Tod nicht leichter zu sagen als 1956.<< Schon dieses Zitat aus einer Werkbiographie anlässlich des 50. Todestags Bertolt Brechts verweist auf eine Problemstellung in der Brechtforschung: Bei all den Facetten, die Brechts Werk auszeichnen, fällt es schwer eine Entscheidung zu treffen, welche die Bedeutungsvollste sein solle. Allerdings sei dies hier nur am Rand erwähnt - es sei auch in den Raum gestellt, ob diese Frage fruchtbar ist und jemals beantwortet werden kann - und soll den Impuls geben zwei bestimmte Facetten Brechts Schaffens gegenüber zu stellen: So hat Brecht als Theoretiker und politischer Dichter klare Vorstellungen und Ansprüche an die Gestaltung von Lyrik (seiner, aber auch jener anderer Dichter) formuliert. Inwiefern diese sich in seiner Lyrik erfüllt haben, wird im Folgenden ebenso erläutert, wie die Frage nach der Funktion von Dichtung, wie Brecht sie formuliert. Anfangs werden nun also diese Ansprüche Brechts den theoretischen Schriften 'Kurzer Bericht über 400 (vierhundert) junge Lyriker' und 'Über reimlose Lyrik mit unregelmäßigen Rhythmen' entnommen und dienen als Grundlage für die Untersuchung lyrischer Praxis. Als Beispiel wird hierzu das vorletzte Gedicht ('9. Vier Aufforderungen an einen Mann von verschiedener Seite zu verschiedenen Zeiten') aus dem 'Lesebuch für Städtebewohner' herangezogen und auf die beiden Aspekte Gestaltung und Funktion geprüft. Die Fragestellung "Kann Brechts Praxis leisten, was seine Theorie einfordert?" führt zum zweiten Hauptpunkt der Untersuchung: Das Gedicht frei von Programmatik als Sprachkunstwerk zu betrachten, wie Theodor W. Adorno es in seiner 'Rede über Lyrik und Gesellschaft' fordert. Die Frage, inwiefern Brechts Lyrik durch diese Perspektive gewinnt, begleitet diese Erörterung ebenso wie die These, seine Theorie entfalte lediglich einen bestimmten Zugang zu seiner Lyrik, während ein Herangehen auf dem "Weg Adornos" einen weiteren ebne. Dieser sei zwar ledig Brechts theoretischer Schriften, aber nicht Gedanken und fordere ganz automatisch in der dichterischen Sprache verankerte analoge Deutungen.
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