- Start
- Anton Bruckner - Tradition und Fortschritt in der Kirchenmusik des 19. Jahrhunderts
Anton Bruckner - Tradition und Fortschritt in der Kirchenmusik des 19. Jahrhunderts
Angebote / Angebote:
In der Kirchenmusikgeschichte des 19. Jahrhunderts stellt Anton Bruckner zweifellos eine der zentralen Gestalten dar. Im geistlichen ?uvre des St. Florianer Stiftsorganisten, Linzer Domorganisten und kaiserlichen Hoforganisten spiegelt sich ein Gro¿eil des in jener Zeit innerhalb der katholischen Liturgie gebr¿hlichen Repertoires wider. Zwar ist sein Umfang verh¿nism¿g gering, aber die Spanne reicht vom schlichten Satz des Dorfkirchenmusikers bis hin zu Kunstwerken allerh¿chsten Ranges, mithin ein kleiner, aber h¿chst bedeutender Beitrag zur Musica Sacra des 19. Jahrhunderts im Spannungsfeld zwischen glanzvoller Enfaltung einer vom B¿rgertum getragenen Kirchenmusikpflege und Reformbestrebungen einer puristischen Liturgie- und Kirchenmusik¿hetik.
¿er Bruckners Kirchenmusik ist viel geschrieben worden, neben ¿erblicksdarstellungen gibt es Spezialuntersuchungen, aber auch mehr oder weniger popularwissenschaftliche Einf¿hrungen oder feuilletonistische Essays, wobei es nicht an hermeneutischen Versuchen fehlt, Pers¿nlichkeitsstruktur und Schaffensweise vorzugsweise unter religi¿sen Aspekten in Verbindung zu bringen.
Erst der Versuch des Anton Bruckner Instituts Linz, in einem Symposion ¿ber Bruckner und die Kirchenmusik (Linz 1985, Tagungsbericht ebenda 1988) den kirchen- und liturgiegeschichtlichen, kunst- und musikgeschichtlichen Kontext von Bruckners Wirken als Kirchenmusiker und Kirchenkomponist - zun¿st vorwiegend beschr¿t auf den Bereich des ¿sterreichischen Staatsgebiets seit 1918 - herauszuarbeiten, bietet den Ansatz zu einer umfassenderen W¿rdigung.
Mittlerweile haben sich die Grenzen gegen Osten ge¿ffnet, und der weite Horizont der alten Donaumonarchie, in der Bruckner lebte, ist der Quellenforschung und historischen Reflexion wieder zug¿lich geworden. Daraus resultieren neue, internationale und interdisziplin¿ Betrachtungsweisen. Unter diesem Aspekt wird im vorliegenden Band der Versuch unternommen, die von Autoren unterschiedlicher Disziplinen erarbeitete Forschungsergebnisse zu einem Gesamtbild zu vereinen und somit das kirchenmusikalische Schaffen der Epoche zwischen dem Wiener Kongre¿und dem Ersten Weltkrieg auf dem Hintergrund der mitteleurop¿chen Zeit- und Geistesgeschichte in ihren vielf¿igen Erscheinungen zu beleuchten.
Libri-Titel folgt in ca. 2 Arbeitstagen