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Aporien des Erinnerns
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Bernhard Schlinks Roman Der Vorleser ist aus der Perspektive des Tätergedächtnisses geschrieben worden. Er schildert nicht direkt den Holocaust, sondern den Umgang mit der nationalsozialistischen Vergangenheit in der Bundesrepublik Deutschland aus der Sicht eines Nachgeborenen, der nicht aus familiären Gründen, sondern durch eine Liebeswahl in die Schuldzusammenhänge der schrecklichen Verbrechen gerät. Der Roman fragt nicht nach den Gründen für den deutschen Antisemitismus oder die Verfallenheit an Hitler. Vielmehr beschreibt er die individuelle Geschichte von Hanna Schmitz und thematisiert das Problem der Gerechtigkeit für die Täter, ohne dabei deren Schuld zu bestreiten. Wie in anderen Texten der späten achtziger und der neunziger Jahre wird auch im Vorleser der problematische Zugang zur Generation der Täter gesucht.
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