Archiv für Klinische Chirurgie, 1880, Vol. 25 (Classic Reprint)

Angebote / Angebote:

Excerpt from Archiv für Klinische Chirurgie, 1880, Vol. 25Erfrierungen zu Eis könnten unter gewissen Bedingungen vielleicht vollkommen redressirt werden? Wir bezweifeln, wie gesagt, auch das und zwar in F olge des hochwichtigen, vielfach unterschatzten Umstandes, dass man die Reactionserscheinungen beim Men schen kaum jemals vollkommen beherrschen wird. Erwärmt man nämlich einen erfrorenen Körpertheil, so kehrt bekanntlich schon lange vor Wiederherstellung der Empfindung die Bewegung zurück, vor Allem aber kommt es zu lebhafter Hyperämie, die zuweilen selbst erneuerter Kälte nicht mehr weicht. Aus den Arterien, die sich mächtig ausdehnen und in denen die erste Bewegung wahr genommen wird, drängt das Blut alsbald mit ausserordentlicher Gewalt in die Capillaren, erweitert diese ad maximum und fiihrt jetzt, wenn nicht auch die Blutsäule in den Venen rechtzeitig ¿ott wird, zu Extravasation und Exsudation. In den erfroren gewesenen Theilen kommt es dann natürlich zu mehr oder weniger lebhaften Entzündungserscheinungen, welche wiederum ihrerseits äusserst häufig und schnell in Gangrän War die Kälteeinwirkung sehr intensiv oder lange andauernd, verwandelten sich die ¿üssigen Be standtheile des Gliedes in Eis, so werden die Reactienserscheinungen, selbst bei aller angewandten Vorsicht, äusserst stürmisch sein, und wir glauben dann nicht, dass die Gangrän verhindert werden kann. Wenn bei gewissen Thieren diese Folgen ausbleiben, so liesse sich das, nach unserer Ansicht, vielleicht durch einen weniger lebhaften Verlauf der Reaction erklären. Jedenfalls bleibt, wie man aus diesen kurzen Andeutungen sieht, der experimentellen Forschung, an der wir uns leider nicht betheiligcn konnten noch ein weites, lohnendes Arbeitsfeld übrig!About the PublisherForgotten Books publishes hundreds of thousands of rare and classic books. Find more at www.forgottenbooks.comThis book is a reproduction of an important historical work. Forgotten Books uses state-of-the-art technology to digitally reconstruct the work, preserving the original format whilst repairing imperfections present in the aged copy. In rare cases, an imperfection in the original, such as a blemish or missing page, may be replicated in our edition. We do, however, repair the vast majority of imperfections successfully, any imperfections that remain are intentionally left to preserve the state of such historical works.