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Auf der Karte Europas ein Fleck
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Übernahme vom Ammann Verlag, erschienen 1991
Als auslösender und weittragender Impuls erwies sich das literarhistorische Engagement für die in Europa zu Unrecht vergessenen Dichter kleiner Literaturen und Literaturgruppen, aber auch die Frage, welchen Beitrag eben diese Literaturen zur Herausbildung der Moderne in Europa geleistet haben. Dass bei solchem Anspruch die subjektive Sicht auf den einzelnen Text nicht abhanden kam, ist dem Lyriker Manfred Peter Hein zu danken, der die endgültige Auswahl und Gruppierung der Gedichte verantwortete. Was besonders in den zwanziger Jahren dieses Jahrhunderts, doch auch schon ein gutes Jahrzehnt vorher als Ablösungs- und Erneuerungsprozess von nie gekannter Radikalität in der Dichtkunst des »europäischen Zwischenbereichs« zutage trat, war allein das Werk der tief in ihrer Nationalität wurzelnden finnischen, finnland- schwedischen, tschechischen, slowakischen, polnischen, ungarischen, rumänischen, serbischen, kroatischen, slowenischen, bulgarischen, estnischen, litauischen und lettischen Schriftsteller. Einige von ihnen sind inzwischen auch im deutschsprachigen Raum durch Einzelausgaben vertreten, andere in Überblicksanthologien einzelner Literaturen zu finden, die dritten aber kennt man gar nicht oder kaum mit Namen. Dies wird zweifellos eine Rolle bei der Lektüre der zum überwiegenden Teil erstmals oder neu übersetzten Texte spielen. Auf welche Weise diese Gedichte jedoch über die Ländergrenzen hinaus miteinander korrespondieren, wie sich über alle Unterschiede zwischen ausgehendem Symbolismus, frühestem Dadaismus, Futurismus, Poetismus, Surrealismus, Konstruktivismus hinweg eine organische Vereinbarung im Geistigen herstellt - das ist das eigentlich Erregende und Befreiende an diesem Buch.
Libri-Titel folgt in ca. 2 Arbeitstagen