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Avadhuta Gita
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Dualität (Zweiheit) und Nondualität (Nicht-Zweiheit - Das Eine ohne ein Zweites) bilden den letzten gedanklichen Widerspruch und damit den Urdualismus (Rückführung des Seins auf zwei Grundprinzipien), der sich erst im wirklichen Erkennen, also in einem Verstehen, das weit über jedes gedankliche "Begreifen" hinausgeht, als Wirklichkeit-an-sich offenbaren kann.
Diese Wirklichkeit kann nicht mehr beschrieben werden, weil jede Beschreibung voraussetzt, dass sich etwas gegen etwas anderes abgrenzen lässt. Doch das, was Wirklichkeit ist, ist nirgendwo nicht gegenwärtig. In diesem Überall ist genug "Platz" für alle Vorstellungen - selbst für ein Diesseits und ein Jenseits, für Schöpfer und Schöpfung, Wahrheit und Lüge, Leben und Tod und alles andere, was sich denken lässt und damit beruhigend oder beunruhigend auf uns auswirken kann.
Solange sich uns finale Wirklichkeiten darstellen, glauben wir auch, ein eigenes Leben zu haben. Dabei ist das, was Wirklichkeit ist, zu offensichtlich, um dem Verstand einzuleuchten - ist er es doch, der alles, was sich denken lässt, als Gegensätze in den Raum stellt.
Konstruktion und Dekonstruktion sind "Teil" der Wirklichkeit, bilden dabei aber nur scheinbar eine Dualität, der dann eben auch eine Nondualität gegenüberstehen muss. Auf diese Weise lässt sich nicht entdecken was Wirklichkeit ist, weil sich Wirklichkeit nur als Traum oder als traumloser Urgrund und damit gar nicht darstellen lässt. Einzig das, was Dualität und Nondualität in sich fasst, ohne dadurch zu einer - bzw. in eine - Zweiheit aus Wirklichkeit und Unwirklichkeit zu zerfallen, kann mit sich selbst als Wirklichkeit identisch sein. Und in dieser Wirklichkeit taucht das, was wir als Dualität erleben, zwangsläufig auf!
Die "einfache" Einsicht, dass Wirklichkeit als alles erscheint, ohne sich dabei von sich selbst zu trennen, lässt jede übersteigerte Form der Wirklichkeitssuche in sich zusammenbrechen.
Ein wahrhaft freier Mensch ist nicht etwa ein Weltverneinender oder ein Glaubender sondern jemand, der sich von den in ihm aufsteigenden Gedanken nicht mehr gefangen nehmen lässt, obwohl ihm natürlich auch weiterhin eine Welt und ein Weltgeschehen erscheint. Ein solcher Mensch verlangt nicht länger nach einem Antidot (für oder gegen sich selbst). Er schlägt nicht länger auf die Fata Morgana ein und muss die Welt nicht mehr der Unwirklichkeit bezichtigen. Das trifft auch auf ihn als "äußeren Menschen" zu! Ich bin mir erschienen, um zu erkennen, dass mich die Erscheinung nicht (dauerhaft) an etwas binden kann, was ich essentiell nicht bin und nicht sein kann.
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