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Baumwollhandel und Barchentproduktion im Westen des Reiches (14. bis 16. Jahrhundert)
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Bereits zu Marco Polos Zeiten wurde Barchent, ein Mischgewebe aus Baumwolle und Leinen, im Mittelmeerraum produziert und auf den europäischen Messen und Märkte verkauft. Das Luxusgut Baumwolle entwickelte sich dadurch zu einem erschwinglichen Konsumgut. Welche Rahmenbedingungen und welche Akteure waren entscheidend dafür, dass die Barchentweberei von der Iberischen Halbinsel und von Sizilien nach Südfrankreich und Norditalien und von dort nach Oberdeutschland eingeführt wurde? Welche Produktions- und Marketingstrategien begründeten den weltweiten Erfolg oberdeutscher Barchente, die sich gegen die oberitalienische Konkurrenz behaupten und durchsetzen konnten, so dass am Ende des 16. Jahrhunderts auch im Nordwesten des Reiches Barchent nach Ulmer und Augsburger Muster gewebt wurde?Diese Fragen werden anhand der erfolgreichen und quellenmäßig besonders gut belegten Ulmer Barchentproduktion untersucht. Dabei wird auch die Frage aufgeworfen, ob Baumwolle bis ins19. Jahrhundert nur eine marginale Rolle spielte oder ob die Verflechtung von Baumwollhandel und Baumwolltextilgewerbe nicht vielmehr eine Schlüsselindustrie des Mittelalters hervorbrachte, deren Produkte das Konsumverhalten schichtübergreifend und nachhaltig veränderten.
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