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Bedeutung des Fatalismuskenzepts für das metafiktionale Erzählen in Diderots "Jacques le Fataliste et son maitre"
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Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Komparatistik, Vergleichende Literaturwissenschaft, Note: 1, 7, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft), Veranstaltung: Hauptseminar: Metafiktionales Erzählen: Sterne - Diderot - Brentano, Sprache: Deutsch, Abstract: Diderots "Jacques le Fataliste et son maître" wirft viele Fragen auf, die die Forschung bis heute
kontrovers diskutiert. Inwiefern handelt es sich trotz der Ablehnung der Bezeichnung als
"roman" um einen Roman? Welcher Handlungsstrang ist der vorherrschende, die
Reisegeschichte von Herr und Diener, ihr Verhältnis zueinander oder doch eher Jacques
unvollendete Liebesgeschichte, die eingelegten Geschichten oder die Thematisierung der
Erzähltheorie? Auch die Funktion der eingeschobenen Geschichten ist umstritten ebenso wie die
Problematik des Verhältnisses von Leser und Erzähler.
Die grundlegende, Form und Inhalt bestimmende, Frage ist die nach dem Verhältnis von
metafiktionalem Erzählen und dem Konzept von Fatalismus und Determinismus in "Jacques le
Fataliste et son maître", womit diese Arbeit sich befassen will.
Zunächst soll hierzu die Erzähltheorie unter besonderer Beachtung von Gattungszugehörigkeit
und des Leser-Erzähler-Verhältnisses auf den ganzen Roman bezogen untersucht werden sowie
das Erzählverhalten in der Liebesgeschichte von Jacques. In Gegenüberstellung von Freiheit und
unterschiedlichen Determinismusmodellen wird Jacques Fatalismustheorie, das Prinzip von
Zufall und Schicksal in der Reisegeschichte sowie unter Einbeziehung der Moralphilosophie der
Determinismus in den eingeschobenen Geschichten näher betrachtet werden. Letztendlich gilt es
dann die Verbindung zwischen metafiktionalem Erzählen und Fatalismustheorie herzustellen,
wobei der Aspekt der immanenten Erzähltheorie sowie das Problem von freiheitlichem Handeln
unter determinierenden Umständen (Charakter, "Fälle") im Vordergrund stehen sollen.
Sehr hilfreich ist vor allem Rainer Warnings "Illusion und Wirklichkeit in Tristram Shandy und
Jacques le Fataliste", da entgegen der Suggestion des Titels es nicht allein um den Vergleich der
Werke oder gar den Nachweis einer Werkabhängigkeit geht, sondern zunächst eine sehr
ergiebige, analytisch gut nachvollziehbare und umfassende Untersuchung eng am Werk
stattfindet ohne zwanghafte Parallelisierungen. Eine gute Ergänzung bietet Ruth Groh, auch
wenn ihre Beweisführungen etwas langatmig sind und sie immer wieder für Figuren und
Ansichten des Romans Partei ergreift. Auch Erich Köhlers "Est-ce que l`on sait où l`on va?", ist
für die Fragestellung dieser Arbeit zu empfehlen, obwohl Warning und Groh ihn in einigen
Ansichten widerlegen können.
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