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Bibliotheksarchitektur um 1900. Die Kieler Universitätsbibliothek von Gropius und Schmieden im Kontext europäischer Bibliotheksbauten
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Im 19. Jahrhundert erforderten erheblich gewachsene Bibliotheksbestände und neue Nutzungsanforderungen eine neue Bibliotheksarchitektur. Der seit der Antike entwickelte, im Mittelalter und Barock perfektionierte Bibliothekssaal mit wandparallel aufgestellten Regalen wurde durch neue Konzepte ersetzt, die die Bücher in Magazinen aufbewahrten und ihre Nutzung in Lesesälen vorsahen. Prägende Bauten für diesen neuen Bibliothekstypus waren die Nationalbibliotheken in Paris und London. In Deutschland ist das Aufkommen dieses neuen Typus eng mit der 1884 in Kiel eröffneten Alten Universitätsbibliothek am Schlossplatz verbunden. Der innovative Stahlskelettbau des Magazins wurde mit konventionell errichteten Lese- und Verwaltungsräumen durch eine gemeinsame Fassade verkleidet und hierin vorbildlich für viele weitere Bibliotheksbauten. Die 18 Beiträge des vorliegenden Bands stellen den Kieler Bau und andere wichtige Bibliotheken dieses neuen Typus in ihrem historischen Kontext vor. Die Epoche des Bibliotheksbaus um 1900 wird so erstmals auf einer breiten Basis erforscht. Neben der Perfektionierung von Magazin- und Regalsystemen werden auch die jeweils gewählten Fassadenformen in ihren Zusammenhang gestellt.
Mit Beiträgen von Charlott Hannig, Anke Berghaus-Sprengel, Waldemar Okon, Jens Kempf, Hans-Dieter Nägelke, Jessica Degen-Heuer, Hans-Christian Pust, Christophe Didier, Max Dudler, Gitta Reinhardt-Fehrenbach, Johanna Beutner, Jakub Skutecki, Malgorzata Omilanowska, Sigrid Brandt, Peter Leonhardt, Michael Goer, Nikolaus Bernau und Thomas Will.
Libri-Titel folgt in ca. 2 Arbeitstagen