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Bilder aus dem Off

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Mit Selbstthematisierung verbindet sich in der Philosophie seit Hegel die Vorstellung, es /könne/ zu jeder Kunstform einen idealen Inhalt /geben/, welcher ihre medialen Besonderheiten perfekt "zum Ausdruck" bringt. Unterstellt wird auch, eine Kunstform habe so früher oder später ihr epistemisches Mindest-Soll zu erfüllen. Die Fixierung auf die mediale Selbstthematisierung als das Non-Plus-Ultra philosophischen Nachdenkens über das Kino verengt allerdings den Blick auf die paradoxen ästhetischen, aber auch narrativen Möglichkeiten von Filmen, eine Bürde, die u. a. von Siegfried Kracauers Klassiker /Theorie der Films/ herrührt. /Bilder aus dem Off /versucht hingegen eine - ironische - Zuspitzung der Selbstthematisierungsdrucks des Films durch eine Pluralisierung der Vorschläge, was dieses "selbst" denn wohl ausmachen könne. Dabei interessieren Mirjam Schaub die drei miteinander koalierenden Figuren eines "Kino der Sichtbarkeit", eines "Kino des Blicks" und eines "Kino der Unsichtbarkeit", die sich mit je anderem Gewicht aus der Problematisierung des Sehens, Übersehens und Gesehenwerdens im Film ergeben. Insbesondere ein "Kino der Unsichtbarkeit" mit seinen drei Spielarten des Off (akustisches Off, audiovisuelles hors-champ, absolutes Off), bei dessen Entwurf Maurice Merleau-Ponty und Gilles Deleuze Pate stehen, legt nahe, daß Filme gerade dort interessant werden, wo mitten im Feld des Sichtbaren Grauzonen des Gesehenen, Latenz und Diaphanes entstehen. Die Vampirisierung des Bildes durch den Ton in Janet Cardiffs und George Bures Millers /Paradise Institute/, aber auch die Inszenierung des Off im On in David Lynchs /Lost Highway/ geben der Philosophie Fragen jenseits der medialen Selbstbespiegelung auf.
Libri-Titel folgt in ca. 2 Arbeitstagen

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