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Bilderschule der Herrenmenschen
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Für das späte 19. und beginnende 20. Jahrhundert sind die in vielen Ländern vertriebenen Reklamesammelbilder aus der Alltagskultur nicht wegzudenken. Die damals aufstrebende Werbebranche nutzte koloniale und exotische Motive als Blickfang, um Kauflust zu entfachen, Kunden zu binden und zugleich nationalen Stolz zu erzeugen. Das millionenfach unter die Menschen gebrachte Bildgut im Kleinformat reproduzierte so ziemlich alle Stereotype des Fremden, die im Umlauf waren. Deshalb waren die Kolonialsammelbildchen alles andere als ideologisch-politisch harmlos.Sie trugen zur Legitimation bei, den »Rest der Welt« zu unterwerfen und auszubeuten, auch wenn sie noch so bunt und gefällig daherkamen. Wer durch diese Bilderschule des Kolonialismus gegangen war, der hatte seine Lektion vom weißen Herrenmenschen gelernt. In diesem einzigartigen Bild-Text-Band zur deutschen Kolonialgeschichte, der sich auf den Fundus der Sammlung Willi Goffart stützt, werden die verschiedenen Bildmotive nach Themen vorgestellt und kritisch kommentiert.
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