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Brown, Virchow, Helmholtz-Hertz
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Excerpt from Brown, Virchow, Helmholtz-Hertz: Ueber die Beziehungen der Form und Funktion des Körperbetriebes und die Neuesten Anschauungen Über Blut und Blutbewegung, eine Initial-Propaedeutische Skizze
In der medizinischen Litteratur bricht sich endlich die in allen übrigen Naturwissenschaften längst erprobte Ansicht Bahn, dass wahre Fortschritte nicht durch blosse Thatsachen gewonnen werden können. Was man in der Medizin als Thatsache aus giebt, ist noch dazu oft weit entfernt, im Sinne der induktiven Forschung den Werth von wirklichen Thatsachen zu besitzen. Der Kultus der blossen Thatsachen wirkt meist nur verwirrend, oft geradezu narkotisirend, und noch nie ist eine Wissenschaft allein durch Thatsachen gefördert worden. Der Thatsachen-Fanatismus, wie ihn einseitige Specialisten so häufig predigen, verkennt stets den Zusammenhang der Erscheinungen, unterschülzt den geschichtlichen Gang der Erkenntniss und führt so fast stets zum Anbeten einflussreicher Autoritäten zum Schaden der Sache selbst.
Für das Nichtdenken war leider nacheinander in der ontologischen Auffassung der Krankheit selbst, dann der kranken Zelle und zuletzt der krankheitserregenden Kleinlebewesen eine bequeme Formel gefunden, welche die Medizin in wenig erfreulicher Weise hinter den exakten Naturwissenschaften nachzuhinken zwang.
Der erste gewaltige Stoss, den die rückständige Auffassungsweise traf, wurde durch Robert Mayer's Entdeckung des Energiegesetzes gebracht, welche jedoch nicht sofort "alle Bluthenträume reifte", weil bei der rein mechanischen Behandlung dieses Gesetzes, die durch Helmholtz zunächst herrschend wurde, die Anwendung auf die organischen Vorgänge über das Ziel hinausschoss, so dass sogar auf diese zu grobe Behandlung der Fragen sich ein Neo-Vitalismus einstellte. Ich vermag diese letzteren Versuche nicht gut zu heissen und halte unbedingt an der Möglichkeit einer exakten Lösung fest, weil uns im Wechsel der Energieformen auch die Lebensenergie in physiologischen und pathologischen Vorgängen stets nur als Teil der Gesammtenergie entgegen tritt. Und wirklich kann uns die Energetik im erweiterten monistischen Gewande als Fackel dienen, welche die Finsterniss im Labyrinthe der verwickelten organischen Vorgänge durchdringt und uns aus dem Wirrsal zur Klarheit leitet.
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