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Brüder, Freunde und Betrüger
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In den Bibliotheken, Archiven und Sammlungen der ehemaligen Reichsstadt und der Region Augsburg hat sich ein nahezu einmaliger mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Quellenbestand erhalten. Um seine Erschließung und Erforschung unter europäischen Perspektiven zu ermöglichen und zu beschleunigen, wurde 1990 das Institut für Europäische Kulturgeschichte an der Universität Augsburg gegründet. Seine Forschungsarbeit trägt dazu bei, die kulturgeschichtliche Leistung eines der wichtigsten Zentren des Alten Reiches inmitten einer europäischen Entwicklungsregion ersten Ranges zu rekonstruieren und in der Wechselwirkung mit anderen Zentren zu bestimmen. Bereits in den frühen Tätigkeitsjahren des Instituts erwies sich der gewählte Ansatz, Phänomene der europäischen Kulturgeschichte im regionalen Kontext und regionale Erscheinungsformen europäischer Kultur in der überregionalen Perspektive zu untersuchen, als außerordentlich fruchtbar. Eine noch höhere Ertragsfähigkeit zeichnet sich ab, seit die beteiligten namhaften Gelehrten verschiedenster kulturwissenschaftlicher Disziplinen ein Forschungsprogramm entwickelt haben, dem sich alle Einzelforschungen mehr oder weniger direkt zuordnen. Im Zentrum steht dabei die systematische Erschließung der Wissens- und Medienfelder, die den Gang der europäischen Kultur und Geschichte in besonderem Maße bestimmt haben. Die Reihe "Colloquia Augustana" bietet dementsprechend einen dreifachen Erkenntnisgewinn. Sie informiert erstens über die Ergebnisse quellenexplorativer Studien, die im Umkreis des Instituts entstanden und wertvolle Hinweise auf die vielfältigen und umfassenden Augsburger Materialien vermitteln. Zweitens gewährt sie Einblicke in die theoretisch-methodische, an der interdisziplinären und international kulturhistorischen Diskussion orientierte Institutsarbeit. Und drittens dokumentiert sie in Form von Sammelbänden und Monographien neueste Forschungsergebnisse, die in Anwendung der Augsburger Konzeptionen und Methoden aus regionalen und überregionalen Textbeständen erarbeitet worden sind.
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