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Creditis et ambulatis in Augustinus Aurelius' Psalmenkommentar
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Der vorliegende Band berichtet im ersten Teil über den Fund eines Handschriftenfragments im Gemeindearchiv von Rio nell' Elba, im Ostteil der gleichnamigen Insel. Der Ort war seit der Antike ein zentraler Platz für die Gewinnung von Eisenerz. Die großformatigen Pergamentblättern aus dem 10. Jahrhundert waren als Vorsatz und Umschlag in einen Einband des 15.-16. Jahrhunderts geklebt, der 1604 für eine Abschrift der örtlichen Minenstatuten zweitverwendet wurde. Der Text aus dem 10. Jahrhundert ist eine unbekannte Wendung aus dem Psalmenkommentar von Augustinus Aurelius (354-430). Inzwischen ist er in der Edition der Österreichischen Akademie der Wissenschaften von 2011 enthalten. Seine Besonderheit ist eine neue Version im Kommentar zu Psalm 30., "Creditis et ambulatis, certum est quod laboratis." - Die Editionen der letzten fünf Jahrhunderte haben an dieser Stelle: "Creditis et laboratis, certum est quod laboratis". Die neue Version wirft daher ein anderes Licht auf diesen Teil des Kommentars von Augustinus. Seit 1991 hat der Autor über 200 Handschriften mit diesem Text in den Bibliotheken Europas untersucht und mehr als 60 übereinstimmende Texte gefunden. Aus den im Laufe der Jahre gesammelten Fotos ist der Hauptteil des Buches entstanden: ein Album von 90 Tafeln, welche ein neuartiges Handbuch der lateinischen Schrift darstellen. Von den ausgewählten Handschriften wird jeweils jene Seite erläutert, transkribiert und abgebildet, die dem Abschnitt der Enarrationes in Psalmos 30, 19 - 32, 1 entspricht. Der Betrachter kann so diesen Text über zehn Jahrhunderte hinweg in der lateinischen Schrift vergleichen. Das Album ist damit für den Gebrauch im Hochschul-Unterricht besonders geeignet, wie auch für Historiker und Laien, die an der abendländischen Schriftgeschichte interessiert sind.
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