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Cuba mi amor
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CUBA mi amor, der etwas andere Fotoband über Kuba.
Das sozialistische Tropenparadies Kuba dürfte auch in diesem Jahr im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses stehen. Bestimmte jahrzehntelang die von den USA verhängte Wirtschaftsblockade den Alltag der Kubaner, zeichnet sich derzeit eine neue Annäherung zwischen Havanna und Washington ab. Der Sozialismus macht dem Kapitalismus kleine Zugeständnisse und noch im April könnten Botschaften eröffnet werden.
Unabhängig von diesen Entwicklungen haben zwei Dresdner ein Buch über Kuba herausgebracht: Der Verleger Alexander Atanassow hat - mit dem staunend-verträumten Blick dessen, der noch nie auf Kuba war - aus dem Fundus des Journalisten Peter Chemnitz, der seit 14 Jahren kreuz und quer auf der Insel unterwegs ist, die für ihn interessantesten Aufnahmen ausgewählt. Und Chemnitz hat als einleitenden Essay einen Liebesbrief an seine aus Kuba stammende Frau verfasst, in dem er die komplizierte Geschichte des Landes und die unterschiedlichen Blickwinkel, den der Einheimischen und den der Fremden, allgemein verständlich beschreibt. Entstanden ist ein vergnüglicher Bildband, der vor allem, teils mit Augenzwinkern, die Fotos sprechen lässt und einen lebendigen Eindruck eines Kubas hinterlässt, wie es hoffentlich noch lange zu erleben ist.
Peter Chemnitz, 1962 in Leipzig geboren, wuchs in Dresden auf. Er studierte Bauingenieurwesen und Kommunikationswissenschaften. Seine erste Kubareise hätte er beinahe schon 1988 angetreten, aber der Journalistenverband der DDR vertröstete ihn auf einen späteren Zeitpunkt. Nach der Wiedervereinigung erschienen dann andere Länder interessanter. So sollten weitere elf Jahre vergehen, bis er zum ersten Mal nach Kuba flog. Seit 2001 hat ihn die Insel dann endgültig in ihren Bann gezogen. Chemnitz, seit acht Jahren mit einer aus dem Osten des Landes stammenden Kubanerin verheiratet, ist seit dem regelmäßiger Gast auf der Insel und hat sich daran gewöhnt, dass sich auf Kuba so gut wie nichts planen lässt: Das einzig Voraussehbare ist, dass alles ganz anders wird.
Mit dem Charme der Momentaufnahme, lebensnah, nicht durch Fotofilter verschönt oder geglättet, ohne aufgesetzten Versuch eine Ikone der Fotogeschichte zu werden, nimmt uns Peter Chemnitz in seinen Fotografien mit in den Alltag der Kubaner nach dem Zusammenbruch der sozialistischen Staatengemeinschaft, in eine Zeit der kleinen Schritte hin zur zaghaften Entstehung eines Mittelstandes, der Öffnung zu religiösen Freiheiten vor allem nach dem ersten Papstbesuch Januar 1998. Manchmal sehr nah am Einzelnen, aber auch die Szenerie im Blick, taucht der Betrachter in den Augenblick ein, ist Teil des Geschehens oder fühlt sich hineingezogen. Für die Sicht auf Kuba eine wichtige Ergänzung zu den bisherigen Bildbänden, die vorrangig die romatische Seite des Inselstaates im Focus haben. Selbst wenn vor der Kamera in Positur gegangen wird, dann wie vor einem Freund, dem mit Stolz die eigene Befindlichkeit vorgeführt wird. Dieses Vertrauen aufzubauen gelingt Peter Chemnitz nicht zuletzt durch seinen tiefen Respekt und die Liebe zu Land und vor allem zu den Leuten. "CUBA mi amor" sollte in keiner Büchersammlung über Kuba fehlen.
Libri-Titel folgt in ca. 2 Arbeitstagen