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Darstellung von Geschlechterverhältnissen in iranischen Grundschulbüchern
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Nach der Revolution 1979 wurden im Iran viele Aspekte von Frauenrechten, Familienpolitik und die Politik zum Umgang zwischen den Geschlechtern geändert. Kurz nach der Revolution begann der Krieg zwischen Iran und Irak, der acht Jahre dauerte und eine Militärkultur begründete. Khorshid Khodabakhshreshad erforscht, inwiefern diese Aspekte der Revolution Einfluß auf die Schulbücher hatten. Exemplarisch untersucht die Autorin anhand einer qualitativen Inhaltsanalyse das Farsi-Buch der fünften Klasse der 1970er Jahre und vergleicht dieses mit dem Farsi-Buch der gleichen Stufe aus den 2010er Jahren in Bezug auf Genderaspekte. Dabei zeigt sie auf, inwiefern sich die Staatspolitik Irans in beiden Jahrgängen auf Inhalte und Darstellung von Gender auswirkt.
Als Gemeinsamkeit in beiden Büchern arbeitet Khodakabakhshreshad zwar die (Re-)Produktion heteronormativer Rollenmodelle heraus, zeigt jedoch gleichzeitig die sehr unterschiedliche Art und Weise auf, in der sich dies manifestiert. Insbesondere die Inszenierung von Frauen unterliegt dabei einem grundlegenden Wandel, der durch eine eindimensionale Betrachtung nicht erfasst werden kann.
Diese Arbeit ist die erste Forschung über iranische Schulbücher aus einem genderbezogenen Blickwinkel mit Bezug auf Macht und Hegemonie. Khorshid Khodabakhshreshad erhielt dafür 2015 den von der Sozialwissenschaftlichen und Philosophischen Fakultät der Georg-August-Universität Göttingen ausgelobten Preis für wissenschaftliche Arbeiten im Bereich der Geschlechterforschung.
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