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Das Erbe des Kommandanten
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Rudolf Höss war der Henker von Auschwitz. Er war mein Großvater.Geschichten einer schrecklichen Familie"Doch ich muss offen sagen, auf mich wirkte diese Vergasung beruhigend ... Ich hatte schon genug von den Geiselexekutionen, von den Gruppenerschießungen ...... nun war ich doch beruhigt, dass uns allen diese Blutbäder erspart bleiben sollten, dass auch die Opfer bis zum letzten Moment geschont werden konnten."(Rudolf Höss in seinen autobiografischen Aufzeichnungen, die er vor seiner Hinrichtung 1947 im Gefängnis in Krakau erstellte)Von allen Täterfiguren des Dritten Reiches ist die des millionenfachen Auftragsmörders Rudolf Höss wohl eine der verstörendsten. Ein Mann, der sich selbst »ein weiches, fühlendes Herz« bescheinigte und der zu gleich mit kalter Akribie den Produktionsprozess der Massenvernichtung an seiner Wirkungsstätte, dem Konzentrationslager Auschwitz betrieb und beschrieb.Sein Enkel, Rainer Höss, Jahrgang 1965, hat lange gebraucht, bis er begriff, wer "dieser Großvater im Himmel", dieser Pferdenarr und verwegene Reiter, Naturfreund, Kriegsheld und liebende Vater in Wahrheit gewesen ist. Seit er es weiß, treibt ihn dieses Wissen um. Rainer Höss setzte sich auf die Spuren des Verschweigens, der Lügen und Verklärungen in seiner Familie, fuhr nach Auschwitz und Krakau und fand Antworten, die tief in seine eigene Kindheit eingreifen. Die Geschichte, die Rainer Höss schließlich den ehemaligen Stern-Reportern Petra Schnitt und Jörn Voss erzählte, ist eine Mischung aus zeitgeschichtlichem Thriller, skurrilen bis grausamen Familienanekdoten und - ein wenig auch das - "Der Fänger im Roggen" geworden."Ich muss so fünf oder sechs gewesen sein, als ich ihn bekam: Einen wollenen Trachtenjanker, ganz weich und flauschig war der. Ich hab ihn gern angehabt, kleiner Depp, der ich war. In meinem ahnungslosen Stolz trug ich die Jacke eines kleinen jüdischen Jungen, der unter der Oberaufsicht meines Großvaters in der Gaskammer elend verreckt war." Rainer Höss, 2012
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