Das grüne Licht der Steppen

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Seite 2 Im Sommer 1964 reiste Brigitte Reimann mit einer Delegation des FDJ-Zentralrats zwei Wochen durch Sibirien. Welch Fremdkörper sie unter den Funktionären war, kann man schon an den Fotos ablesen: eine junge, attraktive Frau mit wachem Blick zwischen Männern, die weit über das Jugendalter hinaus waren. Folgerichtig hielt sie sich möglichst fern von diesen Mitreisenden, interessierte sich aufrichtig für die Wissenschaftler, Ingenieure und Arbeiter, mit denen man sie bekannt machte, und ging so oft wie möglich ihrer eigenen Wege, häufig begleitet von dem Fotografen Thomas Billhardt. Ihre Erlebnisse veröffentlichte sie zunächst als Zeitungsreportagen, aus denen ein Buch entstand, das noch heute erstaunlich frisch wirkt, weil es wie jeder gute Reisebericht vor allem von der Kunst des Sehens und Erlebens handelt und nicht zuletzt ein Selbstporträt Brigitte Reimanns ist. Rückseite Dieses literarische Tagebuch ist ein sehr persönlicher Bericht über eines der eindrücklichsten Erlebnisse Brigitte Reimanns: die Reise nach Sibirien im Sommer 1964. Mit all ihrer Begeisterungsfähigkeit und sinnlichen Beschreibungskunst schildert sie großartige Menschen voller Aufbauelan unter widrigsten Bedingungen und eine grandiose, unvergleichliche Landschaft. Zugleich aber handelt dieses Tagebuch von der Kunst des Reisens, und so entsteht unbeabsichtigt ein weiteres Selbstporträt Brigitte Reimanns.