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Das Kuttenberger Dekret von 1409
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Im Kuttenberger Dekret verlieh König Wenzel IV. entgegen der Prager Universitätsverfassung den drei deutschsprachigen Universitätsnationen nurmehr eine Stimme in der Universitätsversammlung, der böhmischen Nation dagegen drei. Die nationale Geschichtsschreibung hat daher seit Mitte des 19. Jahrhunderts dieses Dekret zu einem Höhepunkt ständiger Spannungen zwischen Deutschen und Böhmen stilisiert, auf den sie die deutsch-tschechischen Gegensätze des 19./20. Jahrhunderts zurückprojizieren konnte. In seiner Analyse weist der Autor dagegen nach, dass die Beziehung der Prager Universitätsnationen bis Anfang des 15. Jahrhunderts vom Bemühen um Eintracht geprägt war. Zudem behandelt er die Ursachen und Folgen des Dekrets sowie das allmähliche Eindringen nationaler Aspekte in die philosophisch-theologischen Konflikte zwischen der Kirchenreformpartei und ihren Gegnern an der Universität. Der Autor kommt u. a. zu dem Schluss, dass das Dekret die böhmischen Magister nur vordergründig zu Siegern machte, in Wirklichkeit aber zum Niedergang der Prager Universität führte sowie zum Gelingen der Leipziger Neugründung, für die dieses Buch ebenfalls interessante Aufschlüsse bietet.
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