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Das päpstliche Amtsverständnis Nikolaus' I. in seiner Briefkorrespondenz

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Das Papsttum ist eine mächtige, bis heute fortbestehende Institution, anhand derer sich die Entwicklung eines Vormachtanspruchs über mehrere geschichtliche Epochen hinweg zeigen lässt. Dieses machtpolitische Selbstverständnis war maßgeblich an der Einleitung eines Epochenwandels hin zur Frühen Neuzeit beteiligt. Allerdings lassen sich bereits bei frühmittelalterlichen Päpsten Ansätze dieses primatialen Amtsverständnisses finden. Zu diesen römischen Bischöfen zählt unbestritten Nikolaus I., welcher bereits im 9. Jahrhundert Versuche unternahm, die Machtposition des Papsttums selbstbewusst auszuweiten. Die vorliegende Studie analysiert dessen Haltung anhand zweier bestimmender Ereignisse innerhalb seines Pontifikats, mithilfe derer die Beanspruchung einer Vormachtstellung des römischen Bischofs innerhalb der kirchlichen Hierarchie, aber auch gegenüber den weltlichen Herrschern verdeutlicht werden kann: Der Ehestreit Lothars II. und das Photianische Schisma. An beiden Konflikten sind sowohl weltliche Regenten als auch geistliche Größen beteiligt, wodurch sich der päpstliche Anspruch auf beiden Ebenen vergleichend untersuchen lässt. Um das Selbstverständnis des Papsttums möglichst explizit herauszuarbeiten, stützt sich die Arbeit auf die Briefkommunikation zwischen den Parteien. Anhand dieser wird gezeigt, wie sich der päpstliche Primatsanspruch in Orient und Okzident in unterschiedlichen Bereichen schon im Frühmittelalter offenbart, bevor er von weiteren Amtsinhabern zunehmend ausgebaut wird.
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