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Das Problem der Vermittlung von Handlung und Struktur bei Anthony Giddens und Steven Lukes
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Essay aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Soziologie - Klassiker und Theorierichtungen, Note: 2, 1, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Institut für Soziologie), Veranstaltung: Seminar: Soziologie der Herrschaft, 6 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Aufbau des Essays ist wie folgt gestaltet: Ähnlich der Aufgabenstellung geht der Text, nach einer kurzen Begriffserläuterung, auf den Inhalt von Anthony Giddens entwickelter Theorie der Strukturierung und Steven Lukes Machtkonzept ein. Anschließend werden auch die Machtbeziehungen im Giddens'schen Sinne erläutert, und im Schlussteil beide Standpunkte anhand zweier Beispiele diskutiert. Der Begriff Struktur ist eines der Gebiete, mit denen die Soziologie arbeitet, um den
Gegenstand der Gesellschaft zu beschreiben. Struktur bezeichnet "das Gefüge von
Erwartungen, Normen, Positionen, Rollen, Gruppen, Organisationen, Institutionen,
Schichten oder Klassen, aus deren Vorschriften, Rechten, Verpflichtungen,
Zugehörigkeiten und Mitgliedschaften sich Regelmäßigkeiten und
Funktionszusammenhänge, aber auch Konflikte, Störungen und Wandel der sozialen
Beziehungen ergeben." Dies ist aber nur eine mögliche Bedeutung des Begriffs,
denn in der soziologischen Theorie gibt es neben den hier vorgestellten
Konzeptionen noch weitere.
Der englische Soziologe Anthony Giddens zählt zu den bedeutendsten
Sozialtheoretikern der Gegenwart. Seine Mitte der 70er Jahre entwickelte Theorie
der Strukturierung bemüht sich um die Überwindung der heute noch in den
Sozialwissenschaften dominierenden Entgegensetzung von subjektivistisch
orientierten Handlungs- und objektivistisch ausgerichteter Struktur- bzw.
Systemtheorien. Für Giddens entspricht die soziale Wirklichkeit einem Prozess, in
dem Struktur und Handeln ineinander greifen.
Die Strukturierungstheorie entwickelte Anthony Giddens in seinem Werk , , Die
Konstitution der Gesellschaft". In einem Interview bezeichnet er die Gesellschaft als
eine Synthese eigener Art: "Sie löst neue Erscheinungen aus, die von denen im
Bewusstsein der Einzelnen verschieden sind." Erscheinungen stehen demnach
außerhalb des individuellen Bewusstseins, wobei Akteure nicht getrennt voneinander
existieren, und die Gesellschaft sie nicht in gleicher Weise umgibt wie die Natur. Das Giddens'sche Bild von den Gesellschaftsmitgliedern erinnert stark an das des Symbolischen Interaktionismus und der Phänomenologie. Als Forschungsfeld
dienen ihm die über Zeit und Raum geregelten gesellschaftlichen Praktiken, wobei er
Handlungen stets auf bekannte Werte zurückführt. Dabei bilden die Handelnden in
und durch ihr Handeln die Bedingungen, die ihr Handeln ermöglichen.
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