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- Das Spiel mit der Fiktion in Italo Calvinos "Wenn ein Reisender in einer Winternacht"
Das Spiel mit der Fiktion in Italo Calvinos "Wenn ein Reisender in einer Winternacht"
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Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1, 7, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (Philosophische Fakultät), Sprache: Deutsch, Abstract: Italo Calvinos 1979 erschienener Roman Wenn ein Reisender in einer Winternacht erzählt auf außergewöhnliche Weise die Geschichte seiner eigenen Lektüre: Der Leser begegnet in Calvinos Roman einem Abbild seiner selbst und es tut sich vor seinen Augen eine Geschichte auf, die gewissermaßen auch seine eigene sein könnte. Calvino entwirft in seinem Werk ein komplexes Spiel mit Fiktionen, das die Grenzen zwischen realer und phantastischer Welt zu verwischen scheint.
In vorliegender Arbeit soll daher zunächst das Spannungsverhältnis zwischen Fiktion und Realität untersucht werden. Dabei wird versucht, den empirischen vom fiktionsimmanenten Leser abzutrennen und die Positionen der einzelnen Lesertypen im Roman genauer zu beleuchten. Um die Fiktion von der Realität trennen zu können, ist es ebenso notwendig, die im Roman auftretenden Autoren voneinander zu distanzieren. Abschließend ist es wichtig, das Verhältnis von Autor, Text und Leser unter Berücksichtigung der verschiedenen Kommunikationsebenen zu analysieren. So wird der Grundstein gelegt für die darauf folgende Betrachtung der Fiktionsmechanismen, die unter anderen durch die Verwendung verschiedener Fiktionsebenen transparent gemacht werden.
In einem Roman, der seine eigene Lektüre thematisiert und so bewusst mit dem Leser spielt, werden Fiktionen unweigerlich transparent. Da Calvino dem Leser offensichtlich die Fiktionsmechanismen seines Romans aufzeigen will, müssen gerade die Mittel, derer er sich zur Erreichung seines Ziels bedient, von besonderem Interesse sein. Daher sollen neben den einzelnen Fiktionsebenen des Romans auch Calvinos transparente Erzählstrategien untersucht werden. Außerdem wird die besondere Erzähltechnik der mise en abyme, die bei den Fiktionsmechanismen in WRW eine enorm große Rolle spielt, analysiert.
Im Folgenden soll schließlich geklärt werden, inwieweit Calvino sich in seinem Werk auf bestimmte Literaturtheorien bezieht und diese in der Fiktion von WRW versteckt darstellt. Aus der Thematisierung von Lektüre und der sich daraus ergebenden Primärstellung des Lesers treten vor allem zwei theoretische Ansätze hervor: Zum einen die Theorien zur Entmachtung des Autors von Tel Quel, Nouveau Roman sowie Roland Barthes, und zum anderen Wolfgang Isers Lektürekonzept "Der Akt des Lesens". Dabei werde ich mich allerdings auf die augenscheinlichsten Theorieansätze beschränken, da eine zu detailreiche Analyse den Rahmen dieser Arbeit sprengen würde.
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