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Demokratie und Planung im Industriebetrieb der DDR
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In der Analyse des sogenannten "realen Sozialismus" der DDR ist die Kluft zwi schen Anspruch und vorgefundener Wirklichkeit das Hauptproblem bei der Darstellung von Theorie und Praxis des Systems. Dabei erschweren vor allem zwei Aspekte die in haltliche Auseinandersetzung mit dieser Thematik: 1. Die Bestimmung dessen, was tiberhaupt unter Sozialismus zu verstehen ist und die folglich daraus abzuleitenden Kriterien zur Messung von Fortschritt oder Riickschritt der jeweiligen Entwicklung. 2. Die Erfassung der DDR-Wirklichkeit, deren Wahrnehmung meist nicht auf eigener Erfahrung beruht, sondem sich hiiufig an der Darstellung von Beftirwortem oder Gegnem des Systems orientieren mu~. So lange die offtzielle DDR-Publizistik nicht zu einer kritischen Auseinandersetzung und Beschreibung ihrer Gesellschaftsordnung bereit ist, wird dieser Zustand einer h?u fig mehr quantitativen als qualitativen Auseinandersetzung erhalten bleiben. Fiir den "DDR-Forscher" ergibt sich daraus das Problem, einen Gegenstand analysieren zu miis sen, der sich, im Gegensatz zum gewohnten konkreten Konfliktstoff pluralistischer Gesellschaften, einem direkten Zugang entzieht. Zwischen dem theoretischen Anspruch und der offiziellen Darstellung klafft fo1glich eine breite empirische Liicke. Der Versuch mit Hilfe verschiedener Ansiitze und Methoden indirekter Art diese Wissensli. icke zu verkleinem, um wenigstens zu halbwegs konkreten Aussagen liber die Praxis des realen Sozialismus zu gelangen, erscheint gegenwiirtig als einzig gangbarer Weg ftir den Beob achter aus dem W esten. Dabei bietet der Bereich der materiellen Produktion noch die besten Moglichkeiten einer objektiven Interpretation, da die Spekulation hier auf Grund sachlicher Gegebenheiten weitgehend eingeschriinkt ist.
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