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Der Aufstieg der Wissenschaftlichen Philosophie

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ZUR 2. AUFLAGE DER DEUTSCHEN AUSGABE Warum eröffnen wir eine Buchreihe über Wissenschafts­ theorie verschiedener Hauptdisziplinen mit einer Neu­ auflage von Hans Reichenbachs Buch "Aufstieg der wissen­ schaftlichen Philosophie", dessen 1. Auflage 1951 in den USA erschien? Weil es sich mit seiner präzisen und ver­ ständlichen Sprache nach siebzehn Jahren immer noch so frisch wie damals liest, weil seine Problematik zwischen Rationalismus und Empirismus, seine Opposition gegen Metaphysik und Ontologie als philosophische Grund­ legung der Naturwissenschaft immer noch in Mittel­ europa aktuell ist. Reichenbach spielt aber trotzdem keinen physikalischen Positivismus gegen Philosophie überhaupt aus, sondern tritt für eine autonome, philoso­ phische Analyse der Physik ein, weil z. B. die Frage, wor­ aus die Materie besteht, "mit Hilfe von physikalischen Experimenten allein nicht beantwortet werden kann, sondern eine solche Analyse erfordert" (S. 199). Ihm genügt auch nicht der "gesunde Menschenverstand", wenn es sich um schwierige wissenschaftliche Untersuchungen handelt (S. 201). Noch ein Beispiel für den Umschlag von Wissenschaft zu Philosophie: Man kann die Geschichte des Weltalls etwa 2 Milliarden Jahre zurückverfolgen. Wenn man nun danach fragt, wie der Urgasball selbst noch ent­ standen ist, wird der Wissenschaftler mit einer solchen Frage zum Philosophen (S. 233). Reichenbach unterschei­ det hier aber Philosophen von spekulativem Typ, die eine Kosmogonie erfanden, welche an die Stelle der Wissen­ schaft ein Märchen setzte oder einen Schöpfungsakt aus dem Nichts annahm, und solche von modernem Typ.
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