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Der Domschatz

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Der Kaspar war von Jugend auf ein gesunder baumstarker Kerl gewesen, der mit fünfzehn Jahren seinen Pflug leitete und seine Sense führte wie ein Alter, und wenn er abends nach Hause kam, verstand er's gleichfalls, in Kartoffeln und Klötze einzuhauen wie der beste Meisterknecht. Der Sebulon aber hatte in seiner Jugend die englische Krankheit gehabt und Lebertran drei Jahre trinken müssen statt Bier. Auch alle andern Kinderkrankheiten machten ihm's Leben sauer. Zwar erkriegte er sich nach dem vierzehnten Jahr, aber krumme Wackelbeine behielt er, und der Barbier hat nie viel von ihm verdient, weil er keinen Bart bekam. Zum Vieh und Ackergerät hatte er kein Gemüt, am liebsten lag er hinterm Ofen, spielte mit Nachbarskindern, die viel jünger waren als er und tüftelte ihnen allerhand Spielzeug zusammen, setzte den Tierchen aus der Arche Noä abgebrochene Köpfe und Beine vom Wachs wieder an und nähte Puppenkleidchen. Der alte Andres sah, daß er im Felde nichts taugte, und gab ihn zu einem Schneider in die Lehre. Er lernte auch sein Handwerk rechtschaffen und kam noch eh' der Vater starb in gute Kundschaft herein. Nur die Mädchen wollten nichts von ihm wissen, auch die nicht, denen er ehemals Puppenhemdchen gemacht hatte, sie spotteten eher über ihn und ärgerten ihn mit dem Spitznamen Meister Scherenbein, den sie ihm wegen seiner kreuzweis gewachsenen Untertanen anhängten. Dadurch verlor er ordentlich den Mut, sich zu verlieben und hing sich desto mehr an seinen Bruder Kaspar. Der aber nahm sich schon früh, wie's gute Sitte ist auf dem Lande, eine Frau und kriegte mit der richtig alle Jahr ein Kind.
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Preis

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