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Der Gnadenstuhl von Tilman Riemenschneider in der Sammlung Bollert, Bayerisches Nationalmuseum
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Studienarbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Kunst - Kunstgeschichte, Note: 1, 3, Ludwig-Maximilians-Universität München, Sprache: Deutsch, Abstract: Im aktuellen Forschungskontext untersucht die vorliegende Arbeit kritisch, ob die gewählte Bezeichnung des Gnadenstuhls von Riemenschneider in der Sammlung Bollert vor dem Hintergrund der aktuellen Forschungserkenntnisse weiterhin korrekt ist. Dazu wird zunächst die Ikonographie des Trinitätsbildes sowie die bezeichnenden Begriffe ¿Gnadenstuhl¿, ¿Notgottes¿ und ¿Tinitarische Pietà¿ definiert und voneinander abgegrenzt. In einem weiteren Schritt wird die gewählte Skulptur im Detail beschrieben und auch im Kontext ähnlicher Skulpturen der selben Bildhauerwerkstatt erläutert. Im Fazit wird die Forschungsfrage aufgegriffen und anhand der zuvor erarbeiteten Erkenntnisse beantwortet.
Tilman Riemenschneider, beziehungsweise seine Werkstatt, gilt als einer der herausragenden Künstler der deutschen Spätgotik, der seit annähernd 200 Jahren konstant populär bleibt. Die fast durchweg religiösen Werke faszinieren durch emotionale Ausdruckskraft, meditative Innenschau und Versenkung sowie technischer Perfektion. Auch im Bayerischen Nationalmuseum in München sind die Riemenschneider Werke ein Anziehungspunkt, sodass ihnen seit 1950 ein eigener Saal gewidmet wird. Räumlich getrennt werden darüber hinaus einige, nicht weniger beeindruckende, Riemenschneider Werke der Sammlung Bollert dargestellt, unter anderem der sogenannte Gnadenstuhl: Der thronende Gottvater präsentiert seinen toten Sohn Christus.
Dieses mittelalterliche Bildkonzept findet aktuell neue Aufmerksamkeit. Die Ausstellung (2021/2022) der LUDWIGGALERIE und des Suermondt-Ludwig-Museums sowie die in dem Zusammenhang erschienene Publikation ¿Der Schmerz des Vaters? Die Trinitarische Pietà zwischen Gotik und Barock¿ beleuchten das spätmittelalterliche Bildkonzept von dem Gottvater und seinem totem Sohn und nehmen begriffliche Abgrenzungen vor. In der Forschung wurde die Ikonografie des Trinitätsbildes seit 1920 zwar schon unter verschiedenen Forschungsfragen beleuchtet, eine umfassende aktuelle Untersuchung mit Gegenüberstellung der verschiedenen Darstellungstypen und Bezeichnungen liegt jedoch erst mit der Publikation zur oben genannten Ausstellung vor.
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