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Der "idioma" Zanzottos und der Krieg auf dem Balkan
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Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Romanistik - Italienische u. Sardische Sprache, Literatur, Landeskunde, Note: eins, Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Veranstaltung: Hauptseminar Literaturwissenschaft Italienische Lyrik der Moderne, 38 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Nachdenken über die eigene Sprache, über die Fähigkeit mit den Mitteln der Dichtung überhaupt irgendetwas auszudrücken, prägte die Lyrik Italiens nach dem Zweiten Weltkrieg nachdrücklich.1 Insbesondere auch das Werk Zanzottos bestand nicht unwesentlich aus metapoetischen Texten, in denen er nach der Möglichkeit, die Wirklichkeit sprachlich abzubilden suchte, scheinbar ohne wirklich zu einem befriedigenden Ergebnis zu gelangen.2 Umso mehr überrascht es in Meteo auf ein Gedicht - Altri papaveri - zu stoßen, das offenbar in erster Linie dazu bestimmt ist, den Krieg im ehemaligen Jugoslawien darzustellen und zu ihm Stellung zu beziehen (s. u. S. 7 f.). Der Schluss liegt nahe, dass Zanzotto entweder seine Ausdrucksmittel gefunden hatte und sie nun nur noch anwenden musste, oder aber, dass er die Reflexion über die richtigen sprachlichen Mittel aufgegeben hatte, um nun, ohne die Frage nach dem Wie noch zu stellen, politische Lyrik zu verfassen. Es hieße aber diesen Dichter zu unterschätzen, würde man ihm nicht zutrauen, eine Stellung zu beziehen, die den Ungewissheiten und ungelösten und vielleicht nicht lösbaren Fragen der Welt sowie der Sprache und der dichterischen Sprache im Besonderen nicht Rechnung trüge. Jenseits einer klaren Entscheidungsnotwendigkeit ist Zanzottos politisches bzw. gesellschaftliches Engagement und dessen sprachliche Umsetzung angesiedelt und befindet sich damit auch weiterhin in Einklang mit den metapoetischen Aussagen seines vorhergehenden Werks, was im Folgenden zu zeigen sein wird.
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