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Der Liberalismus

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Die vorliegende Schrift ist die zweite einer Reihe über die Epochen der bürgerlichen ökonomie, deren Ziel es ist, das System der bürgerlichen ökonomie und dessen Geschichte historisch-genetisch darzustellen. Der Liberalismus stellt die erste Epoche dar, in der die bürgerliche Gesellschaft nicht länger nur in der Form der Geselligkeit des Hauses wie in der Renaissance oder in der Form der politischen Gesellschaft wie in der Epoche des Merkantilismus und Absolutismus existiert, sondern als Gesellschaft verselbständigt ist. Diese Verselbständigung erfolgt in der Form der Ausdifferenzierung des "Tauschwertes" (Adam Smith). Auf diese Weise wird die bürgerliche ökonomie zum ersten Male zu einem sich reproduzierenden System, das zu seiner Existenz keiner nicht-kapitalistischer Weltregionen mehr bedarf: zu einem Weltsystem. Die Darstellung wendet sich sowohl gegen die instrumentalistische Lesart der klassischen Politischen ökonomie durch die Sozialwissenschaften als auch gegen die Verkürzung dieser klassischen Gesellschaftstheorie auf eine Fachwissenschaft durch die Wirtschaftswissenschaften. Im Mittelpunkt steht die kritische Diskussion der Politischen ökonomie - der Gesellschaftstheorie - Adam Smith's, in der der liberale Kapitalismus zuerst expliziert worden ist, und die Fortentwicklung der liberalen Wissenschaft der Politischen ökonomie durch David Ricardo. Dabei zeigt sich, daß der Liberalismus sein Selbstbewußtsein erst durch die Kritik erlangt - weshalb ausführlich auf die Marxsche Kritik an Adam Smith, David Ricardo und Samuel Bailey eingegangen wird. Dabei steht naturgemäß die Werttheorie im Mittelpunkt, an deren sachliche Tragweite in diesem Buch erinnert wird: das prekäre Verhältnis von liberaler Utopie und realer Fortdauer der Gewaltgeschichte.
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