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Der Pflichtbegriff bei Kant und Cicero im Vergleich
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Studienarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Philosophie - Sonstiges, Note: 1, 0, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Jahre 44. v. Chr. schrieb Marcus Tullius Cicero, nachdem er sich aus dem politischen Leben in Rom zurückgezogen hatte, sein philosophisches Spätwerk "Von den Pflichten" (De officiis). Das Werk ist in Briefform an seinen Sohn Marcus verfasst, der sich zu dieser Zeit zum Philosophiestudium in Griechenland aufhielt und sich nach Ansicht seines Vaters nicht gebührend um sein Studium kümmerte. Cicero erinnert seinen Sohn daher um seine Pflichten als zukünftigen Staatsmann und teilt sein Werk in drei Bücher: Das erste Buch behandelt die Pflichten bezogen auf das Ehrenhafte, das zweite bezogen auf das Nützliche und im dritten Buch erörtert er Situationen, wenn das Ehrenhafte und Nützliche in Konflikt geraten. Im Jahre 1783 übersetzte der Philosoph Christian Grave auf Anregung König Friedrich d. Gr. von Preußen Ciceros Werk "De officiis" ins Deutsche und veröffentlichte zugleich einen Kommentarband dazu. Immanuel Kant hat das Werk Graves gelesen und plante darauf eine Erwiderungsschrift zu verfassen. Zu dieser Erwiderungsschrift ist es allerdings nie gekommen, stattdessen veröffentlicht Kant im Jahre 1785 seine "Grundlegung zur Metaphysik der Sitten", welche sich im Kern um den gleichen Zentralbegriff der Pflicht und deren Identifizierung dreht, sich aber dennoch im Aufbau der Bestimmung und Identifizierung als unterschiedlich zu Ciceros Werk erweist. Aufgrund vorgenannter Tatsachen stellt sich nun die Frage, inwiefern sich die "Grundlegung zur Metaphysik der Sitten" von dem früher fassten Werk "Von den Pflichten" hinsichtlich der Bestimmung und Identifizierung des Pflichtbegriffs unterscheidet, in welchen Schritten der Pflichtbegriff aufgebaut wird, nämlich was erstens Grundlage der Pflicht ist, wie sich zweitens die Pflicht definiert und drittens welche Handlungsregel sich aus ihr ergibt. Die folgende Hausarbeit soll dieser Frage nachgehen und untersucht daher die beiden Werke in genau diesem Dreierschema. Während sich bei Cicero das Dreierschema über das Ehrenhafte als höchstes Gut zur Definition der Pflicht bis hin zur Handlungsregel zieht, beginnt Kant beim guten Willen, der im darauffolgenden Schritt die Pflicht bedingt und hierauf zur Handlungsmaxime führt. Nach der Analyse der beiden Werke, die immer sehr nah am Originaltext gehalten ist, wird in einer darauffolgenden Diskussion deutlich werden, wo sich die beiden Autoren überschneiden, gleichen und unterscheiden, so dass ein abschließendes Fazit die Frage der Hausarbeit abrunden wird.
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