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Der Schlossweg
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Amadeo, auf dem Schlossweg geboren, kann sich nicht damit zufriedengeben, wie alle anderen Menschen immer stur dem Wolkenschloss zu folgen, das er vom Sonnenschein geblendet nicht einmal erkennen kann. Ebenso wenig mit dem eintönigen Alltag und den aufgesetzten Werten und Tugenden. Er sehnt sich nach der vollen Natur, die den Schlossweg an beiden Seiten begrenzt, nach der Freiheit, nach bacchantischer Lebensfreude. Von der Nymphe Hyale verlockt will er endlich den Weg verlassen, aber sein Vater, der ihn vor der gotteslästerlichen Lust bewahren will, verweigert ihm den letzten Schritt. Amadeo verwundet seinen unbewaffneten Vater und nimmt Reißaus. In der Welt jenseits des Schlossweges herrschen die Götter der römischen Antike. Amadeo und Hyale finden zueinander, was aber den Zorn der Jagdgöttin Diana erweckt, die keine Menschen fernab des Weges mehr dulden will, seit Aktaion sie vor Jahren beim Baden gesehen und ihr schreckliches Geheimnis entdeckt hat.Das Drama vergleicht den monotheistischen Weg der drei Hauptreligionen mit dem polytheistischen der Antike. Während sich der Schlossweg für Amadeo als öde, mit seinen kategorischen Imperativen gar als weltfremd offenbart, erkennt er in der Welt außerhalb die Gottheit und Lebenslust in allen Winkeln. Allerdings auch ewiges Widerstreben, Kampf und Ungerechtigkeit.Ganz für die Lektüre konzipiert bietet das Drama größte Atmosphäre und Bildergewalt bei wenigen Regieanweisungen. Tragische und komische, düstere und groteske Elemente wechseln sich hier unmerklich ab. Zwischen pathetischen, zuweilen auch heroischen Versen verstecken sich immer wieder verspielte Reime und Sinnsprüche, die an Dichter wie Wilhelm Busch erinnern. Grundsätzlich lässt sich aber der faustische Einfluss ebenso wenig leugnen wie der goetheske Stil. Es ist eine Parabel auf den Menschen und seine Bedürfnisse und das Missverhältnis zwischen seiner Lebenswelt und der realen Welt.
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