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Der Schulhof als bewegungsorientierter Sozialraum

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Ommo-Grupe-Preisträger 2011 Der vorliegende Band hat sich als Ziel gesetzt, die Bedeutung von Schulhöfen in Ganztagsschulen als Orte des informellen Lernens und der Raumaneignung hervorzuheben. Aus diesem Grund wird die Frage verfolgt, welche informellen Tätigkeiten von Heranwachsenden der Klassen eins bis zehn auf Schulhöfen in Ganztagsschulen ausgeübt werden. Dabei wird sich nicht mit einer Beschreibung dieser begnügt. Die informellen Tätigkeiten werden, in Abhängigkeit des Alters und Geschlechts, aus einer sozialräumlichen Aneignungsperspektive interpretiert. Die theoretischen Grundlagen dafür werden geschaffen, indem die Theorien des informellen Lernens, des Raumbegriffs sowie des Aneignungskonzepts miteinander verknüpft und auf die Ganztagsschule bezogen werden. Resümierend bedarf informelles Lernen der Bereitstellung von angemessenen Räumen und kann auf der Handlungsebene mit dem Aneignungskonzept erfasst werden. Das Aneignungskonzept beschreibt dabei die eigentätige Entwicklung von Heranwachsenden als Wechselwirkungsverhältnis zwischen Räumen und Subjekten. Den empirischen Ergebnissen zufolge ist der Schulhof weit mehr als ein Ort der Frischluftzufuhr. Schulhöfe stellen für Heranwachsende eine gegenwartsorientierte Gegenwelt zum zukunftsorientierten Unterricht dar und können, wenn sie adressatengerecht gestaltet sind, als bedeutender bewegungsorientierter Sozialraum verstanden werden, in dem Heranwachsende über Aneignungsprozesse informell lernen, sich entwickeln und bilden können.
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