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Der Weg nach Combray
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Im Jahr 2020 machte ich mich auf den Weg nach Nordfrankreich. Inspiriert und tief beeindruckt von Marcel Prousts Roman Auf der Suche nach der verlorenen Zeit, der unter anderem in der Normandie, der Bretagne und Paris spielt, machte ich mich einhundert Jahre nach Prousts Beschreibungen auf die Suche nach eben jenen Orten. Während meiner Lektüre entfaltete sich der Roman und ließ mich weiteren realen und imaginären Orten begegnen. Prousts spielerische Besonderheit war es, nicht nur existierende Orte zu beschreiben, sondern auch Städte, Dörfer und Seebäder zu erfinden und neu zu gestalten, wobei er manchmal mehrere Orte zu einem einzigen verschmolz. Ich begann dann, seine fiktionale Geografie zu erforschen, indem ich nach ihrem Wesen suchte: Orte der Kindheit, der Sehnsucht, der Zweideutigkeit, des Erwachens. Diese metaphorischen Orte erlaubten es mir, ¿einer Kindheit und Jugend zu gedenken, an die ich keine Erinnerung habe. Eines gilt für uns alle: Wir entfernen uns von unserer Vergangenheit und damit auch von unserer Kindheit und machen diese Zeit zu einem Ort der Erinnerung. Die Fotos in diesem Band fungieren als Sehnsüchte eines Kindes, als Fragmente des eigenen Heranwachsens, als Fantasien, als noch zu entdeckende Lebensgeheimnisse und als Vorahnungen zukünftigen Scheiterns und unerfüllter Träume. Sie laden in einer Reihe von Rückblenden dazu ein, einen voyeuristischen und intimen Blick auf ein persönliches Leben zu werfen und Vergnügen dabei zu haben, ein Leben zu betrachten und zu erinnern, das nicht das eigene ist. Masha Pryven
Libri-Titel folgt in ca. 2 Arbeitstagen