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Deutsche Kolonialpolitik unter Bismarck. Das Für und Wider eines staatlich-formellen Kolonialismus
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Magisterarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - 1848, Kaiserreich, Imperialismus, Note: 1, 7, Freie Universität Berlin (Friedrich-Meinecke-Institut), 160 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Deutschland im Frühsommer 1884: Reichskanzler Otto von Bismarck gibt den entscheidenden Startschuss für die staatliche Übersee-Expansion des Deutschen Reiches. Die Frage drängt sich auf, was den den überzeugten Freihändler zu diesem folgenschweren Schritt bewogen hat. Bismarck hatte das Reich nach dessen Gründung ferner doch für "saturiert" erklärt und bis 1884 stets bekräftigt, wie wenig er von Kolonien generell hielt. Warum setzte er diese Grundüberzeugung - zumindest vorübergehend - dann doch außer Kraft? Ist seine beinahe schon pathologische Kolonialphobie gar einer neuen Kolonialphilie gewichen? Oder war die Kolonialpolitik für Otto von Bismarck - wie etwa seine viel gerühmte Sozialpolitik - einmal mehr nur ein Mittel zum Zweck der Festigung seiner Position und letztlich eine Machtfrage?
Diese Fragen zu klären ist Ziel der vorliegenden Arbeit, die sich in folgende Hauptabschnitte untergliedern lässt:
Zunächst werden im ersten Kapitel die Begriffe Imperialismus und Kolonialismus theoretisch umrissen und voneinander abgegrenzt. Zusätzlich wird die semantische Entwicklung dieser Termini nachgezeichnet, der Versuch einer Periodisierung der imperialen beziehungsweise der kolonialen Epoche unternommen und im Falle des Kolonialismus diesem zugeordnete Subphänomene wie Kolonisation, Kolonien und schließlich Kolonialpolitik definitorisch eingegrenzt. Der zweite Teil der Arbeit beschäftigt sich mit der ablehnenden Haltung Otto von Bismarcks gegenüber dem Erwerb direkter und formeller Kolonien, während sich das dritte und umfangreichste Kapitel mit den Motiven für den Übergang zur staatlichen Kolonialpolitik befasst. Ziel dabei ist es, die bisherigen historiographischen Erkl
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